MARIENHAGEN. Einen Jagdterrier haben Feuerwehrleute aus einem Wasserdurchlass befreit. Der Hund hatte einen Fuchs gejagt. Zu dem nach Feuerwehrangaben "nicht alltäglichen Einsatz" waren die Brandschützer aus Marienhagen am Samstag gegen 13.15 Uhr alarmiert worden, wie der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Bernd Schenk gegenüber 112-magazin.de berichtete. Die Leitstelle entsandte die Kameraden aus Marienhagen zu einer Tierrettung auf dem Verbindungswirtschaftsweg von Marienhagen nach Vöhl.
Laut Schenk hatte sich ein Jagdterrier bei einem Spaziergang "von der Leine seiner Besitzerin gelöst". Der Jagdhund folgte einer Fährte und kroch dabei in einen Wasserdurchlass des Wirtschaftsweges. Dieser Durchlass hat etwa 30 Zentimeter Durchmesser und wurde seit einigen Jahren nicht mehr von der angeschwemmten Erde gesäubert. Außerdem wurde der Auslauf vor etlichen Jahren zum Teil mit Beton verfüllt.
"Ein leises Wimmern zeigte den Einsatzkräften den ungefähren Ort der Gefangenschaft", erklärte Schenk weiter. Für den Hund habe es kein Vor und Zurück mehr gegeben. Erste Versuche, den Betonverschluss mit Schaufel, Brecheisen, Kreuzhacken und anderen Werkzeugen zu öffnen und den Hund so zu befreien, scheiterten. Schließlich forderte die Einsatzleitung einen Bagger vom Bauhof der Gemeinde Vöhl an.
Hund und Fuchs hatten sich ineinander verbissen
Mit dem Bagger gelang es den Einsatzkräften unter Leitung von Gemeindebrandinspektor Berthold Schreiber, den Betonklotz am Rohrausgang zu entfernen. "Doch wer dachte, dass damit der Hund seine Freiheit wieder erlangt hatte, der hatte sich getäuscht", sagte Schreibers Stellvertreter.
Bei der Freilegung des Rohres zeigte sich den Einsatzkräften nämlich plötzlich ein Fuchs, der sich mit dem Hund im Wasserdurchlass befand. Beide Tiere hatten sich so verbissen, dass keines das andere loslassen wollte. Die Tiere hatten sich im Kampf immer weiter ins Rohr zurückgezogen.
Vorsichtig Wasser in Rohr laufen lassen
Erst als die Feuerwehr vorsichtig etwas Wasser aus dem Löschwassertank des Marienhagener Tragkraftspritzenfahrzeugs in das Rohr laufen ließ, lösten sich die beiden Tiere und der Fuchs ergriff die Flucht. Um den immer noch eingeklemmten Hund zu befreien, mussten die Einsatzkräfte noch weitere Erde aus dem Rohr entfernen. Gegen 14.30 Uhr war der laut Schenk schweißtreibende Einsatz beendet. Der Gemeindebrandinspektor merkte am Sonntag an, es sei "verwunderlich" gewesen, dass der Jagdhund kein Geschirr getragen habe. Angeblich sei der Hund vor dem Vorfall angeleint gewesen. "Aber so ein Tier befreit sich nicht selbst von seinem Tragegeschirr, vor allem dann nicht, wenn die Riemen auch um den Bauch gehen". (Quelle: Feuerwehr)