BAD AROLSEN. Eine Explosion in einem Chemieraum der Christian-Rauch-Schule in Bad Arolsen hat am Dienstagmittag für einen Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst gesorgt. Drei Schülerinnen verletzten sich durch umherfliegende Glassplitter, zwei 16 und 17 Jahre alte Mädchen wurden mit Rettungswagen zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Zunächst war man von mindestens 20 Verletzten ausgegangen.
Von den insgesamt 24 Personen, die sich zum Unglückszeitpunkt in Chemiesaal 335 im zweiten Stock des Gymnasiums befanden, kamen die übrigen Schülerinnen und Schüler sowie ihr Chemielehrer mit dem Schrecken davon. Um was für eine Art von Chemieversuch es sich genau handelte, sagte die Polizei zunächst nicht. Die Ermittlungen dazu dauern an. Zu keinem Zeitpunkt kam es zu einem Gas- oder Flüssigkeitsaustritt, sodass dadurch keine weiteren Gefahren für Unbeteiligte bestanden. Auch entstand kein Feuer in dem Schulraum.
Glassplitter im gesamten Raum verteilt
Gebäudeschaden entstand durch die Explosion nicht, jedoch platzte die Scheibe des Rauchabzuges bei der Explosion - Glassplitter verteilten sich im gesamten Raum und verteilten sich auf Böden, Tischen und Stühlen. Die Seitenteile des Abzugs wurden durch die Wucht nach außen gedrückt, beschädigt wurden zudem die obere Abdeckung und weitere Elemente der Abzugseinrichtung.
Weil das Ausmaß der Explosion zunächst nicht abschätzbar war und die Leitstelle nach dem Notruf von mehr als 20 Verletzten ausgehen musste, wurden die Feuerwehren aus Bad Arolsen, Mengeringhausen und Helsen, der Leitende Notarzt, der Organisatorische Leiter Rettungsdienst, mehrere Rettungswagen und die IuK-Gruppe des Landkreises Waldeck-Frankenberg alarmiert - diese Einheit besetzt bei Großschadenslagen eine mobile Leitstelle (ELW 2), um den Einsatz zu koordinieren. Außerdem an der Einsatzstelle waren Kreisbrandinspektor Gerhard Biederbick und Vertreter des Regierungspräsidiums Kassel. Insgesamt waren zeitweise bis zu 100 Kräfte an der Schule im Einsatz beziehungsweise in Einsatzbereitschaft auf Bereitstellungsplätzen. Das Gymnasium wurde zeitweise vollständig evakuiert.
Suche nach versteckten Glutnestern erfolglos
Die Tätigkeit der Feuerwehr beschränkte sich darauf, gemeinsam mit dem Rettungsdienst die betroffenen Schüler zu betreuen und das Gebäude mit Hochdrucklüftern vorsorglich zu lüften. In dem Chemieraum überprüften die Brandschützer unter anderem, ob sich in der Zwischendecke über der Abzugsanlage Glutnester gebildet haben, von denen ein späterer Brand ausgehen könnte. Dies war nach Auskunft des Bad Arolser Wehrführers Gordon Kalhöfer aber nicht der Fall. Einsatzleiter der Feuerwehren war der stellvertretende Stadtbrandinspektor Sven Eichweber, der sich sehr zufrieden zeigte über den geordneten Verlauf des Einsatzes und Schüler sowie Lehrkräfte für ihre besonnene Reaktion lobte. "Da zeigt sich auch, was ein Brandschutzunterricht vom Kindergartenalter an bringt", sagte Eichweber.
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