Pferd tritt Transporterboden durch: Schwer verletzt / VIDEO

Freitag, 20. Dezember 2013 14:21 geschrieben von  Jan Schumann, HNA

BATTENBERG. Ein schwer verletztes Pferd hat am Freitagmittag einen Polizei- und Feuerwehreinsatz bei Battenberg ausgelöst. Während der Fahrt in einem Pferdetransporter hatte das Tier mit seinem Bein den Boden durchbrochen. Dabei fügte sich das Tier schwere Wunden zu und geriet in Panik

Gegen 11 Uhr geht der Notruf bei der Battenberger Feuerwehr ein: Pferd durchbricht Transporterboden! Sofort rücken zehn Einsatzkräfte in drei Fahrzeugen aus. Der Einsatzort: ein Parkplatz an der B 253 bei Battenberg.

Angekommen an der Einsatzstelle, offenbart sich den Männern die komplizierte Lage in dem Pferdetransporter mit dem Loch in der blauen Seitenwand: Das Pferd, das während der Fahrt den Transporterboden aus Holz und Metall durchbrochen hat, hängt mit seinem Bein in dem Loch fest. Das Metall schneidet dem Tier ins Bein, eine Befreiung aus eigener Kraft ist unmöglich.

"Problematisch war, dass wir von außen nicht an das verletzte Pferd herankamen", sagte der Einsatzleiter der Battenberger Feuerwehr, Michael Meixner. Mittlerweile ist das Tier in Panik geraten, tritt unkontrolliert aus, ist nicht zu beruhigen. Am Metallrahmen des durchbrochenen Transporters hat es sich tiefe Schnittwunden zugezogen.

"Eine Befreiung war auch aus dem Inneren des Transporters heraus nicht möglich, dazu hätten wir die übrigen Pferde aus dem Fahrzeug lassen müssen", sagte Meixner. In dem Transporter für Sportpferde stehen während der gesamten Einsatzzeit fünf weitere Pferde.

Beruhigen kann das verletzte Pferd erst eine Spritze des alarmierten Tierarztes Detlef Marburger aus Frankenberg. Erst jetzt ist es den Feuerwehrleuten möglich, das Loch in der Metallverkleidung des Transporter weiter aufzuschneiden, um weitere Schnittwunden am Bein des Pferdes bei der Befreiung zu vermeiden.

Vor-Ort-Versorgung
"An dem wieder aufgerichteten Tier konnten wir seine Wunden versorgen und die Blutungen stillen", sagte Tierarzt Marburger. Bei den Verletzungen handele es sich im Wesentlichen um Fleischwunden im Innenschenkel, so der Veterinär. Nach ersten Erkenntnissen seien Bänder und Knochen unverletzt geblieben. "Es sieht so aus, als ob das Tier Glück hatte."

Zur weiteren Behandlung wird das Pferd auf einen nahegelegenen Hof bei Battenberg abtransportiert. "Es ist entscheidend, sofort die starken Blutungen zu stillen und den Herz-Kreislauf zu beruhigen", sagt Marburger. Am Abend vermeldet der Arzt: Das Tier ist stabil. Es wird in eine spezialisierte Pferdeklinik in Dillenburg gebracht. "Dort wird es sicherlich drei bis fünf Wochen bleiben müssen, um wieder vollständig fit zu werden", sagt der Arzt.

Nach Polizeiangaben liegen keine Hinweise vor, nach denen bei dem Transport der Pferde unsachgemäß gehandelt wurde. Möglicherweise sei das Tier bereits während der Fahrt unruhig gewesen und habe das Loch in den Transporterboden getreten, so ein Polizeisprecher der Dienststelle Frankenberg. Der Transporter, in dem der 29-Jährige Fahrer unterwegs war, kommt laut Nummernschild aus dem Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt.

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Zuletzt bearbeitet am Freitag, 20. Dezember 2013 19:09

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