SCHEID. Retter haben eine vierköpfige Familie befreit, die an Pfingstsonntag am Edersee an einem steilen Hang feststeckte.
Ein 39 Jahre alter Mann, seine 40-jährige Ehefrau sowie ihre neun und zehn Jahre alten Töchter waren am Sonntagmittag gegen 14 Uhr vom DKV-Campingplatz in Fürstental zu Fuß in Richtung Scheid aufgebrochen, um nach Scheid zu wandern. Die Familie aus Süddeutschland habe "aus Unachtsamkeit den falschen Weg eingeschlagen", sagte Gerd Paulus von der Wasserschutzpolizei am Nachmittag gegenüber 112-magazin.de. Der eigentlich den dortigen Steganlagen führende Weg münde in einem Pfad, der schließlich im Nicht endet. Von dort aus habe die Familie versucht, einen höher gelegenen Weg an der Kahlen Hardt zu erreichen. Etwa 50 Meter über dem Edersee hätten Eltern und Töchter schließlich festgesteckt. Paulus bezeichnete das Gebiet als "absolut unwegsam".
Eine Bootsbesatzung der DLRG, die auf dem Rückweg von der Pfingstregatta war, entdeckte die Familie in ihrer misslichen Lage und verständigte die Leitstelle. Diese alarmierte die Feuerwehren aus Ober- und Nieder-Werbe sowie aus Basdorf, die Bergwachten aus Willingen und Bad Wildungen, das THW aus Korbach sowie den Vöhler Gemeindebrandinspektor Berthold Schreiber, seinen Stellvertreter Bernd Schenk und den stellvertretenden Waldecker Stadtbrandinspektor Bernd Schäfer - dieser hatte laut Wasserschutzpolizei die Einsatzleitung.
Die Feuerwehrleute seilten sich vom Kahle-Hardt-Weg aus etwa 120 Meter zu der Familie ab. Die Eltern und ihre Kinder seien dann mit Leinen gesichert und zum See hinabgelassen worden, erklärte Schreiber auf Anfrage. Am See hätten DLRG-Boote die Geretteten aufgenommen. Sie alle seien unverletzt geblieben, erklärte Gerd Paulus. Ein vorsichtshalber zur DLRG-Station Fürstental bestellter Rettungswagen sei nicht benötigt worden - ebenso die Bergwächter und das THW. Diese Kräfte konnten laut Schreiber die Anfahrt abbrechen. Die eingesetzten Feuerwehrleute hätten die Rettung mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln bewältigt.
An dem Weg soll laut Paulus nun ein Warnschild aufgestellt werden, das Fußgänger vor den Gefahren an dem steilen Edersee-Hang warnt. Am Pfingstsonntag waren nach Angaben Schreibers zahlreiche Wanderer am See unterwegs. Auf dem betroffenen Weg sei die Familie allerdings allein unterwegs gewesen. Der Einsatz sei "vorbildlich gelaufen", lobte der Vöhler Gemeindebrandinspektor die beteiligten Kräfte. Für die Familie sei der missglückte Ausflug glücklicherweise glimpflich ausgegangen.