BÖMIGHAUSEN. Ein Ferienhaus aus Holz ist am frühen Sonntagmorgen komplett niedergebrannt. Die drei Bewohner retteten sich.
Die Feriengäste aus den Niederlanden - ein 83-Jähriger, sein 53 Jahre alter Sohn und der 14-jährige Enkel - wollten in dem Holzhaus die Feiertage verbringen. In der Nacht zu Sonntag wachte der Großvater gegen 4 Uhr auf, weil er zur Toilette musste. Der Mann bemerkte Rauch, weckte seinen Sohn und seinen Enkel. Die Urlauber verließen das Haus fluchtartig, wenig später stand es bereits in Flammen. Die Niederländer kamen bei Nachbarn unter und verständigten die Leitstelle.
Wenig später rückten zunächst die Feuerwehren aus Bömighausen und Neerdar aus. Bei ihrem Eintreffen stand das Holzhaus in Vollbrand, das Feuer drohte auf ein Nachbarhaus überzugreifen. Die ersten Einsatzkräfte forderten weitere Verstärkung an, die Leitstelle alarmierte daraufhin auch die Wehren aus Welleringhausen, Usseln und Willingen. Insgesamt waren mehr als 60 Freiwillige unter der Leitung von Gemeindebrandinspektor Hans-Heinrich Holwoschka im Einsatz. Sicherheitshalber war auch die Besatzung eines Rettungswagens angerückt.
Viel Zeit nahm der Aufbau der Wasserversorgung in Anspruch. Weil die Brandstelle in der Straße An der Lönn höher als der Bömighäuser Hochbehälter lag, bauten die Einsatzkräfte eine rund anderthalb Kilometer lange Schlauchleitung von der Ortsmitte aus zur Ferienhaussiedlung auf. Weil das Gebäude selbst nicht mehr zu retten war, schützten die Wehrleute mit dem ersten vorhandenen Löschwasser zunächst ein nur wenige Meter entfernt stehendes weiteres Holzhaus. Hier hatte die Hitze bereits einen Lüftungseinsatz aus Kunststoff schmelzen und Farbe an den Brettern abplatzen lassen.
Als genügend Wasser an der Brandstelle vorhanden war, löschten die teils unter Atemschutz vorgerückten Kräfte das betroffene Haus. Bis auf eine Außenwand und den gemauerten Schornstein brannte das Holzhaus komplett nieder. Beamte der Kriminalpolizei nahmen noch während der Löscharbeiten die Ermittlungen auf und befragten unter anderem die drei Feriengäste. Nach ersten Erkenntnissen hat vermutlich ein Defekt an einem elektrischen Nachtspeicherofen zu dem Brand geführt. Der Schaden beläuft sich nach Angaben der Kripo auf 80.000 bis 100.000 Euro. Die Niederländer hatten das Ferienhaus erst vor rund einem Jahr gekauft.
Die niedrigen Temperaturen ließen das Löschwasser auf Helmen, Schutzkleidung und Atemluftflaschen festfrieren. Zu Beeinträchtigungen bei den Löscharbeiten führten die Minusgrade allerdings nicht. Vor rund zehn Jahren hatte ebenfalls Ende Dezember ein Pferdestall in Bömighausen gebrannt. Damals verwandelte die extreme Kälte die Straße Baumschule durch überfrierendes Löschwasser in eine große Eisfläsche.