BERGHEIM-GIFLITZ. Das hätte ganz anders ausgehen können: Eine scharfe Handgranate aus dem zweiten Weltkrieg ist am Freitagabend auf dem Gelände des Jugendfeuerwehrzeltlagers im Edertal gefunden worden - nur wenige Meter von den zu dieser Zeit zum Glück leeren Zelten entfernt. Der Kampfmittelräumdienst brachte das brisante Fundstück kontrolliert zur Explosion.
Die insgesamt rund 150 Jugendliche und ihre Betreuer aus Edertaler Orts- und Wildunger Stadtteilen sind gegen 19.30 Uhr gerade nicht auf dem Platz neben dem Gerätehaus von Bergheim-Giflitz, als ein 20-Jähriger über den Rasen geht und die Handgranate entdeckt - und dabei aber zunächst gar nicht an einen Blindgänger aus dem Krieg denkt. Der Finder: "Ich dachte, es wäre Müll, und wollte ihn wegbringen". Deswegen habe er die rostige Granate aus ihrer leichten Vertiefung im Boden aufgehoben und in die Hand genommen.
Gelände sofort mit Flatterband abgesperrt
Von Gras befreit, fiel dem 20-Jährigen dann rasch die "sehr komische Form" auf, wie er später gegenüber 112-magazin.de sagt, daraufhin habe er die Granate vorsichtig wieder abgelegt und Mitglieder der gastgebenden Feuerwehr verständigt. Diese rufen umgehend bei der Polizei an. "Das ist hier perfekt gelaufen", bescheinigt der Dienstgruppenleiter der Wildunger Wache das umsichtige Verhalten der Brandschützer. Das Gelände wird sofort mit Flatterband weiträumig abgesperrt, der Kampfmittelräumdienst hinzugezogen.
Handgranate aus US-Beständen
Dessen Mitarbeiter identifiziert die Eiergranate gut eine Stunde später unter den Blicken zahlreicher Jugendlicher als über 70 Jahre altes Relikt aus dem letzten Weltkrieg. Die etwa 1940 hergestellte Handgranate vom Typ MK 2 aus amerikanischen Beständen ist trotz - oder gerade wegen - der langen Liegezeit sehr gefährlich. Als der Sprengstoffexperte die Handgranate zum Bulli bringt, müssen die angehenden Brandschützer noch weiter zurückgehen und sich auf Anordnung der Polizei in Sicherheit begeben.
Unter Polizeibegleitung und mit einem Löschfahrzeug zur Unterstützung bringt der Kampfmittelexperte die Handgranate schließlich ins freie Feld und gräbt sie dort im Erdboden. Mit einem Elektrozünder versehen, bringt er das rostige Fundstück schließlich aus sicherer Entfernung zur Explosion. Ein dumpfer Knall setzt um 22.10 Uhr den Schlussstrich unter den außergewöhnlichen Vorfall.
"Zuerst dachte ich, es erlaubt sich jemand einen schlechten Scherz", sagt der Jugendwart von Bergheim-Giflitz, Christian Weidel, am Abend. Er hatte während einer Rallye mit den Jugendlichen von dem Fund der Granate erfahren. Zum Lachen ist ihm aber beim Gedanken an mögliche Folgen einer versehentlichen Berührung mit dem Sprengkörper nicht zumute. "Nicht nur während des Zeltlagers hätte viel passieren können", sagt Weidel, auch bei den Vorbereitungen und beim Aufbau hätte die Granate nach seiner Einschätzung explodieren können. Der Jugendwart sieht es wie der Finder, der ungenannt bleiben möchte: "Ein Glück, dass niemandem etwas passiert ist".
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