BAD BERLEBURG. Ihren Umzug nach Bad Berleburg hatte sich eine junge Frau aus Aachen wohl anders vorgestellt: Die Hilfsbereitschaft ihres 24 Jahre alten Bruders endete am Nachmittag jäh, als der junge Mann den gemieteten Transporter in einem Waldweg so fest fuhr, dass nur noch das THW Bad Berleburg helfen konnte, den Wagen wieder auf den rechten Weg zu bringen.
Gegen kurz vor 16 Uhr wollte der Mann den mit Möbeln seiner Schwester beladenen Transporter unterhalb der Wohnblocks in der Berliner Straße in einem Feldweg wenden, um den Iveco besser entladen zu können. Eine Entscheidung, die er besser nicht getroffen hätte, denn er fuhr sich mit langen Wagen in dem Waldweg beim Wendeversuch derart fest, dass der Wagen aufsetzte, mit der vorderen Achse auf der Beifahrerseite in der Luft hing und an dem steilen Hang umzukippen drohte.
Der Transporter ließ sich weder vor noch zurückbewegen. Zudem war er mit der hinteren Zwillingsbereifung genau an einem Baumstumpf hängen geblieben. Die Polizei wurde alarmiert, um sich die Unfallstelle anzusehen, doch hier konnten die Ordnungshüter auch nicht mehr helfen. „Ein normaler Abschleppdienst passt hier gar nicht rein“, so einer der Polizeibeamten vor Ort.
Schließlich wurde die missliche Lage von THW-Ortsbeauftragter Volker Dieckmann angeschaut und der Fachmann entschied: „Wir kriegen das hin. Das ist kein Problem“. Kurzerhand informierte er über Handy seine Kameraden und traf die letzten vorbereitenden Maßnahmen.
Kurze Zeit später rückten die Kameraden mit ihrem Einsatzfahrzeug "Gerätekraftwagen" der 1. Bergungsgruppe an. Doch auch das war gar nicht so einfach: Der matschige Weg war sehr aufgeweicht und der schwere Lkw geriet ins Rutschen. Doch das war kein wirkliches Problem für die THW-Helfer: Mit ihrer Winde und dicken Stahlseilen sicherten sie ihr Fahrzeug und zogen sich schließlich wieder auf den Weg, um dann bis zur Einsatzstelle zu fahren.
Nach einer kurzen Begutachtung und Beratung dort war der Plan klar und die Kameraden begannen routiniert ihre Arbeit. Mit mehreren Stahlseilen wurde der Wagen zunächst gegen umkippen gesichert und dann in die richtige Position gezogen. Dazu musste auch der Baumstumpf, auf dem die Zwillingsreifen hingen, abgesägt werden.
Schließlich gelang es, den Wagen in die richtige Position zu bewegen und von dort dann ein Stück vor zu fahren. Bei der Bergungsaktion hat der Transporter keinerlei Schaden erlitten. Überglücklich, sehr dankbar und erleichtert konnten der 24 jährige Unglücksrabe und seine Schwester, die namentlich nicht genannt werden möchten, den Wagen wieder in Empfang nehmen und den Umzug fortsetzen.
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