MARBURG. Große Aufregung in Marburg: Gegen kurz vor 21 Uhr steigt eine dicke, schwarze Rauchsäule in den Himmel, die schon von Weitem sichtbar ist. Sie scheint aus dem Sportpark am Georg-Gaßmann-Stadion zu kommen – dutzende besorgte Marburger setzen einen Notruf ab.

Auch aus Richtung Gisselberg ist die Rauchwolke zu sehen – selbst dort liegt Brandgeruch in der Luft. Doch zum Glück stammt der Qualm nicht von einem Großbrand: Hinter der Tribüne des TV Marburg steht lediglich dort gelagerter Sperrmüll in Flammen. „Das sind zum Teil Reste, die von unserem Tennisturnier Marburg Open übrig sind, darunter auch Teppiche oder alte Netze sowie einiges an Holz“, erläutert Heiko Hampl, Vorsitzender des Tennisvereins.

Und dieser große Sperrmüllhaufen stand in Flammen. Die Feuerwehr aus Ockershausen und die Cappeler Wehr mit Drehleiter rückten mit insgesamt rund 20 Kräften aus, alarmiert worden waren zunächst wegen der unklaren Lage mehr Wehren – die konnten aber wieder abrücken, wie Andreas Brauer, stellvertretender Leiter der Marburger Feuerwehr, berichtet. „Es hat sich durch die vielen Notrufe zunächst spektakulärer angehört, als es letztendlich war“, sagt Brauer.

Der Sperrmüllstapel war schnell abgelöscht. Zudem zogen die Feuerwehrleute vor allem die Teppichreste auseinander, um eventuelle Glutnester zu bekämpfen. „Teilweise wurde die Tribüne durch das Feuer in Mitleidenschaft gezogen, aber ein größerer Schaden ist nicht entstanden“, erläutert Brauer.

Die Tribüne ist auf einen Lagerraum aufgesetzt, der im rückwärtigen Teil mit Glasbausteinen bestückt ist. Diese hätten durch die Hitze zum Teil Risse bekommen, daher müsse die Feuerwehr diesen Lagerraum noch kontrollieren. Dabei kam eine Wärmebildkamera zum Einsatz. Schäden waren aber zunächst nicht zu erkennen. Warum der Sperrmüll in Flammen stand, steht derzeit nicht fest, Brandstiftung könne aber nicht ausgeschlossen werden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.