ZIERENBERG. Für Verspätungen im Zugverkehr auf der Strecke Kassel-Korbach sorgten am Samstag auf die Gleise aufgelegte Steine. Der Lokführer eines Regionalexpress hatte gegen 15.30 Uhr zwischen den Haltepunkten Zierenberg-Rosenthal und Zierenberg mehrere Kinder in Gleisnähe gesehen und sofort gebremst. Damit gelang es ihm jedoch nicht zu verhindern, dass der Zug mehrere auf die Gleise gelegte Schottersteine überfuhr.
Eine nachfolgende RegioTram fuhr aufgrund der Warnmeldung mit verringerter Geschwindigkeit und konnte noch rechtzeitig vor weiteren aufgelegten Steinen zum Stehen kommen. Personen wurden durch den Vorfall nicht verletzt. Eine sofort eingesetzte Streife der Bundespolizei traf vor Ort keine Kinder mehr an.
Was eventuell als "Dumme-Jungen-Streich" gedacht war, hätte nach Auskunft von Bundespolizeisprecher Benny Roob schlimmere Folgen haben können. Durch eine Schnellbremsung werden Reisende im Zug meist überrascht. Die Gefahr, sich durch Stürze und umher fliegende Gegenstände zu verletzen, ist groß. Darüber hinaus können Züge durch das Überfahren von Hindernissen, auch Schottersteinen, durchaus entgleisen oder es entstehen Schäden, die unter Umständen erst Wochen später zu Unfällen führen können. Beim Überfahren von aufgelegten Schottersteinen oder anderen Gegenständen fliegen diese unter Umständen mit hoher Geschwindigkeit weg und gefährden umherstehende Personen nicht unerheblich. Solche Handlungen haben strafrechtliche und zivilrechtliche Folgen. Neben einem Strafverfahren müssen die Täter auch mit Schadensersatzansprüchen rechnen.
Die Bundespolizeiinspektion Kassel hat im aktuellen Fall die Ermittlungen aufgenommen. Hinweise sind erbeten unter der Telefonnummer 0561/81616-0.