BUSCHHÜTTEN / SIEGEN. Der aufgerissene Tank eines Sattelschleppers hatte am Mittwochvormittag im Buschhüttener Industriegebiet "Backeswiese" zur Folge, dass nach Schätzungen der Feuerwehr, 400 Liter Diesel unkontrolliert auslaufen und in die dortige Kanalisation gelangen konnten. Wieviel davon in den nahegelegenen Ferndorfbach einfloss, ist unklar.
Dem vierstündigen Einsatz von Kräften der Stadtfeuerwehr Kreuztal schloss sich am frühen Mittag ein weiterer Öleinsatz von Feuerwehrkräften aus Siegen und der Werkfeuerwehr der Geisweider Edelstahlwerke an. Im weiteren Verlauf des Ferndorfbaches waren Ölschlieren festgestellt worden. Ein Zusammenhang mit dem morgendlichen Vorfall in Buschhütten ist nicht auszuschließen.
Ein mit Schrott beladener Sattelschlepper hatte in Buschhütten das Firmengelände eines Rohstoffhandels verlassen wollen, als der Tank des Lkw aufgrund der Tieflage an der im Boden eingelassenen Führungsschiene des Werkstores hängen blieb und leckschlug. Der Fahrer des Unfallfahrzeugs parkte den Sattelschlepper daraufhin auf einem nahegelegenen Firmengelände, das zum Abstellen von Lkw vorgesehen ist.
Als die Feuerwehreinheiten aus Buschhütten, Kreuztal und Ferndorf gegen kurz vor 9 Uhr an der Einsatzstelle eintrafen, hatten Firmenangehörige bereits begonnen, den noch im Tank verbliebenen Kraftstoff abzupumpen. Die Feuerwehr unterstützte diese Arbeit, so dass 300 Liter Diesel aufgefangen werden konnten. Außerdem setzte sie eine Blase an einem Kanaleinlauf, um weiteren unkontrollierten Abfluss von Kraftstoff zu verhindern. Die Untere Wasserbehörde, die Leitung des Kreuztaler Klärwerks und die Leitung des Kreuztaler Ordnungsamtes kamen vor Ort, um sich ein Bild der Lage zu machen.
Ein Spezialunternehmen spülte den kontaminierten Kanalbereich und nahm die Flüssigkeit auf. Ein weiteres Spezialunternehmen wurde geordert, um die versiegelten Flächen zu reinigen. Als bei den noch vor Ort verbliebenen Einsatzkräften am frühen Mittag die Meldung über die weitergehende Bachverschmutzung im Siegener Stadtgebiet ankam, führten diese mit Farbmitteln Messungen vor, ob immer noch Kraftstoff in die Ferndorf gelangt. Diese Messungen bestätigten sich allerdings nicht.
Die aktuelle Wetterlage könnte Glück im Unglück für die Umwelt bedeuten: Nach den starken Regenfällen des Vortages führte der Ferndorfbach mit einer vergleichsweise hohen Fließgeschwindigkeit reichlich Wasser, was die Verdünnung entsprechend beschleunigen dürfte.
Übrigens hatte sich vor genau sechs Jahren an der gleichen Schiene schon einmal ein Sattelschlepper den Tank aufgerissen: Im Mai 2006 musste die Feuerwehr 700 Liter Biodiesel auffangen, um größere Umweltschäden zu verhindern.