MARSBERG. In einem Mehrfamilienhaus an der Hauptstraße wurden mehrere Menschen gerettet; drei Personen erlitten Verletzungen, vier weitere waren betroffen.
Alarmierung und Lage
Am Sonntag gegen 13.40 Uhr wurden zunächst die Feuerwehren aus Marsberg und Obermarsberg zu einem Zimmerbrand im 2. Obergeschoss alarmiert. Noch vor Eintreffen deuteten Hinweise auf weitere Personen im Gebäude hin; die Leitstelle erhöhte das Alarmstichwort und alarmierte zusätzliche Einheiten.
Menschenrettung über neue Drehleiter und Fluchthauben
Ein Bewohner wurde aus dem 3. Obergeschoss über die neu beschaffte Drehleiter gerettet. Bei der engen Bebauung erwies sich der abknickbare vordere Leiterpark als Vorteil. Zwei gehbehinderte Bewohner gelangten mit sogenannten Fluchthauben aus dem 2. Obergeschoss durch das verrauchte Treppenhaus ins Freie. Fluchthauben besitzen ein großes Sichtfenster und halten durch permanenten Überdruck mit Frischluft giftige Rauchgase fern.
Brandbekämpfung und Atemschutz
Nachdem alle Personen gerettet waren, wurde das Feuer im betroffenen Raum zügig gelöscht. Insgesamt gingen 22 Einsatzkräfte unter schwerem Atemschutz zur Menschenrettung und Brandbekämpfung vor.
Verletzte, Betroffene und Unterbringung
Drei Personen wurden verletzt; vier weitere Bewohner waren betroffen. Bis auf das 1. Obergeschoss konnten die Bewohner nicht in das Gebäude zurückkehren und kamen bei Bekannten unter.
Rettungsdienstliche Maßnahmen (MANV)
Wegen der Anzahl der Betroffenen alarmierte der Rettungsdienst einen Massenanfall von Verletzten. Eingesetzt waren unter anderem drei Rettungswagen, ein Notarzt, der Organisatorische Leiter Rettungsdienst, der Leitende Notarzt sowie Kräfte des DRK zur Betreuung.
Unfall auf Anfahrt eines Spezialfahrzeugs
Ein Spezialfahrzeug des Hochsauerlandkreises, stationiert am Zentrum für Feuerschutz und Rettungswesen in Meschede-Enste, verunglückte auf der Anfahrt (wir berichteten); der Fahrer wurde dabei schwer verletzt.
Kräfte, Führung und Einsatzdauer
Mit einem Großaufgebot von 98 Einsatzkräften arbeitete die Feuerwehr in drei Einsatzabschnitten. Die Führungsunterstützung in Marsberg koordinierte die Abschnitte und unterstützte den Einsatzleiter. Eingesetzt waren Einheiten aus Marsberg, Obermarsberg, Erlinghausen, Essentho, Westheim, Leitmar und Giershagen; außerdem Energieversorger und Ordnungsamt. Unter Leitung des stellvertretenden Wehrleiters Michael Hüwel dauerte der Einsatz rund dreieinhalb Stunden.
Ermittlungen
Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.








