MARSBERG. „Ein Fahrzeug, das Hilfe leistet, Menschen rettet, Vertrauen schenkt“ – mit diesen Worten fasste Löschgruppenführer Jörg Prior seine Rede zur Übergabe des neuen HLF 10 für die Löschgruppe Westheim zusammen. Nach symbolischer Schlüsselübergabe und kirchlicher Einsegnung ist das neue Löschfahrzeug nun offiziell in Dienst gestellt – und alle Gäste aus nah und fern konnten sich vor Ort überzeugen: In Westheim steht jetzt ein modernes, leistungsstarkes und vielfältig ausgestattetes Fahrzeug bereit.
Neben Jörg Prior nutzten auch Wehrleiter Cyrill Stute und Bürgermeister Thomas Schröder die Gelegenheit, den anwesenden Gästen aus Feuerwehr, Politik, Verwaltung und Bevölkerung das ein oder andere Detail zum neuen Einsatzfahrzeug zu erläutern. Bürgermeister Schröder betonte die Einvernehmlichkeit in Politik und Verwaltung, der Löschgruppe Westheim ein modernes Einsatzfahrzeug zur Verfügung zu stellen: Die Stadt müsse den vielfältigen und steigenden Anforderungen im Bereich Hilfeleistung und Brandschutz jederzeit gerecht werden. Daher sei die Investition in dieses Fahrzeug von allen Entscheidungsträgern einvernehmlich getätigt worden – zumal das HLF 10 nicht nur im Ortsteil Westheim, sondern im gesamten Stadtgebiet und in einem Teilbereich der A 44 eingesetzt werde. Nach der europaweiten Ausschreibung im Jahr 2023 sei das Fahrzeug im Mai dieses Jahres abgeholt worden und ersetze nun das mittlerweile 30 Jahre alte Vorgängerfahrzeug vom Typ LF 8/6.
Schröder dankte den Kameradinnen und Kameraden in Westheim für ihr großes ehrenamtliches Engagement. Mit diesem Fahrzeug, so der Bürgermeister, wolle die Stadt auch Wertschätzung für diese besondere Arbeit ausdrücken: „Ihr habt Vertrauen und ihr bekommt Vertrauen.“ Ebenso dankte er den Familien für die Unterstützung der Feuerwehrtätigkeit sowie den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern für die Freistellung der Einsatzkräfte für Einsätze und Lehrgänge. Ein weiterer Dank ging an das Stadtmarketing Marsberg, das der Feuerwehr das bekannte Marsberg-Logo zur Verfügung stellte, um damit die Neu- und Großfahrzeuge nach und nach zu bekleben.
Wehrleiter Cyrill Stute erläuterte, welche Kriterien die Beschaffung des Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeugs 10 bestimmten: „Wie viel Feuerwehr braucht ein Ort wie Westheim?“ beantworte der Brandschutzbedarfsplan. Geschützt werden müssten 1.600 Menschen, eine stark frequentierte Bundesstraße B 7 mit Anschluss an die BAB 44 sowie ein Gewerbegebiet mit Arbeitsplätzen. Folglich sei die Ausstattung mit einem HLF 10 erforderlich, sodass ausreichend Löschwasser, tragbare Leitern und ein hydraulischer Rettungssatz Platz finden. Der Anschluss an die BAB 44 und die stark befahrene B 7 im gesamten Stadtgebiet habe zudem die Beschaffung einer Lkw-Rettungsplattform für alle Einheiten an B 7 und BAB 44 notwendig gemacht. Dank parteiübergreifender Zustimmung und guter Zusammenarbeit zwischen Wehrleitung, dem Projektteam der Löschgruppe Westheim, Politik und Verwaltung habe man ein modernes, leistungsfähiges Fahrzeug beschaffen können, das neben hochwertiger Ausstattung auch einer modernen Sicherheitszertifizierung entspricht: Schließlich wolle und müsse die Feuerwehr binnen zehn Minuten adäquate Hilfe leisten und gut ausgebildete Einsatzkräfte sicher an den Einsatzort und zurück bringen. Besonderer Dank galt allen, die bei der Beschaffung mitgewirkt haben; insbesondere dem Projektteam der Löschgruppe, Bürgermeister und Verwaltung, dem Stadtrat sowie dem Ausschuss für Feuerwehr und öffentliche Sicherheit.
Im Anschluss übergab Bürgermeister Schröder den symbolischen Schlüssel an Wehrleiter Cyrill Stute, der ihn sodann an Löschgruppenführer Jörg Prior weitergab – damit war das Fahrzeug offiziell in Dienst gestellt. Prior schloss sich den Dankesworten an und ließ den Beschaffungsprozess kurz Revue passieren, der bereits 2019 durch das Projektteam begonnen habe. Nachdem Ende Mai 2025 das Fahrzeug vom Hersteller Rosenbauer abgeholt werden konnte, habe sich die Löschgruppe durch intensiven Übungsdienst und Schulungen mit dem Fahrzeug vertraut gemacht, sodass es seit August im Einsatzdienst steht. In diesem Zusammenhang dankte Prior Dachdeckermeister Thomas Dicke und der Firma Elektro Geise dafür, dass das Fahrzeug in deren Betriebshallen untergestellt werden konnte: Das neue Gerätehaus in Westheim befindet sich noch im Bau; aktuell rückt die Löschgruppe von der Firma Geise zu Einsätzen aus.
Mit der kirchlichen Einsegnung durch Pastor Böckelmann und Pfarrerin Günther endete der offizielle Teil. Beide Geistliche brachten ihren Respekt und ihre Anerkennung gegenüber den Einsatzkräften zum Ausdruck. Pfarrerin Günther bezog ein biblisches Psalmenwort und eine kirchliche Redewendung auf die Tätigkeit der Feuerwehr: Wie der Hüter Israels „schlummert und schlaft ihr nicht“ – und ihr seid im besten Sinne „Gottes Bodenpersonal“, gewissermaßen Engel und Boten, die jederzeit erscheinen, sofern Hilfe und Schutz vor Gefahren benötigt werden. „Gott handelt durch Menschen“, ergänzte Pastor Böckelmann – Feuerwehrleute dürfe man gerne in diese Überzeugung einbeziehen.
Nach der Einsegnung wurde in der Schützenhalle Westheim gebührend gefeiert. Zahlreiche interessierte Feuerwehrleute und Bürgerinnen und Bürger nahmen das neue, hochmoderne Fahrzeug in Augenschein und ließen sich Details von den Westheimer Kameradinnen und Kameraden erklären. Alle Redner waren sich einig, dass hier eine gute und zukunftsweisende Investition für die Sicherheit im gesamten Stadtgebiet getätigt wurde, und wünschten den Einsatzkräften, stets heil und gesund aus Einsätzen zurückzukehren.
Das neue Einsatzfahrzeug der Löschgruppe Westheim ist ein sogenanntes HLF 10 (Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 10). Es bietet einer Gruppe – neun Einsatzkräften – Platz und ist sowohl für Brandbekämpfung als auch für technische Hilfeleistung größeren Umfangs ausgerüstet. An Bord sind unter anderem 2.000 Liter Löschwasser, vier Atemschutzgeräte, eine vierteilige Steckleiter, ein hydraulischer Rettungssatz, ein Hochdrucklüfter sowie weitere Schläuche, Armaturen, Werkzeuge und Geräte für den Lösch- und Hilfeleistungseinsatz. Eingebaut ist eine Pumpe FPN 10-2000, die 2.000 Liter Wasser pro Minute fördern kann. Eine Besonderheit ist die Verlastung einer Lkw-Rettungsplattform; dies ist Einsätzen an der stark frequentierten B 7 und A 44 geschuldet – im Jahr 2025 gab es im Stadtgebiet bereits fünf größere Einsätze mit Lkw-Beteiligung.








