Großrazzia: 14 Objekte durchsucht, vier Festnahmen

Donnerstag, 11. September 2025 14:49 geschrieben von  Michael Fränkel
Sicherstellungen am 9. September 2025: rund 2 kg Kokain, 15 kg Amphetamin, über 500 Ecstasy-Tabletten und ca. 4,5 kg Cannabis. Sicherstellungen am 9. September 2025: rund 2 kg Kokain, 15 kg Amphetamin, über 500 Ecstasy-Tabletten und ca. 4,5 kg Cannabis. Fotos: ZFA Frankfurt am Main

FRANKFURT AM MAIN. Mit Unterstützung von Spezialkräften der Polizei und des Zolls sind vier Haftbefehle vollstreckt worden.
Am frühen Dienstagabend, 9. September 2025, griffen Einsatzkräfte in Ludwigshafen, Pforzheim und im Enzkreis zu; anschließend folgten Durchsuchungen in Karlsruhe und Mannheim.

Bei insgesamt 14 Wohnungen und Geschäftsräumen stellten Fahnderinnen und Fahnder rund 2 Kilogramm Kokain, etwa 15 Kilogramm Amphetamin, mehr als 500 Ecstasy-Tabletten, rund 4,5 Kilogramm Cannabis und über 7000 Stück verschreibungspflichtige Medikamente sicher. Zudem wurden rund 100.000 Euro Bargeld beschlagnahmt sowie illegale Online-Verkaufsplattformen für die inkriminierten Waren samt zugehörigen Servern in Großbritannien und Finnland gesichert.

Weiterhin hoben Kräfte von Zoll und Polizei im Landkreis Vaihingen eine illegale Cannabisplantage aus. Sichergestellt wurden 64 Cannabispflanzen, die dem illegalen Markt entzogen wurden.

Seit Oktober 2023 ermittelt die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main und des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz im Auftrag der sachleitenden Generalstaatsanwaltschaft Koblenz – Landeszentralstelle Cybercrime (LZC) – gegen die Tätergruppierung. Vorgeworfen werden gemeinschaftlicher unerlaubter Handel mit Betäubungsmitteln und Cannabis in jeweils nicht geringer Menge sowie der unerlaubte Handel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln.

Nach bisherigen Erkenntnissen besteht der Verdacht, dass die Gruppierung um zwei Haupttatverdächtige (28 und 38 Jahre) aus Pforzheim und Ludwigshafen im offenen Internet und im Darknet einen schwunghaften Handel mit Amphetamin, MDMA, Kokain, Cannabis sowie verschreibungspflichtigen Arzneimitteln betrieb. Agiert wurde arbeitsteilig und konspirativ; ein Teil des Angebots soll aus einer eigens betriebenen illegalen Cannabisplantage stammen. Ausgangspunkt der komplexen Ermittlungen waren aufgefundene verbotene Substanzen in aufgelaufenen Postsendungen.

Bei Sicherung und Abbau der Plantage unterstützten die Tatortgruppe und das Kriminaltechnische Institut des BKA. Eingebunden waren zudem Einsatzkräfte des Zollfahndungsamts Stuttgart, der Bundespolizei sowie der Länderpolizeien Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen.

Am 10. September 2025 wurden die vier Festgenommenen dem Haftrichter des Amtsgerichts Koblenz vorgeführt; die bestehenden Untersuchungshaftbefehle wurden bestätigt. Angaben zur Sache machten die Beschuldigten nicht. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung.

Weitere Ermittlungen führen das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main und das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz. Presseanfragen sind ausschließlich an die Pressestelle der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz zu richten.

Hintergrund: 1992 als gemeinsame Einheit von LKA Rheinland-Pfalz und Zollfahndungsamt Frankfurt gegründet, bekämpft die GER Rheinland-Pfalz landesweite und grenzüberschreitende Rauschgiftkriminalität und führt als Expertendienststelle umfangreiche Verfahren im Bereich der schweren und organisierten Kriminalität mit Schwerpunkt Betäubungsmittel. (ots/r)

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