FRANKFURT AM MAIN. Ermittler nahmen zehn Personen vorläufig fest und stellten große Mengen Cannabis sowie Amphetamin bei Durchsuchungen sicher.
Am Montag und Dienstag, 4. und 5. August, führten Beamte des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main sowie des Hessischen Landeskriminalamts umfangreiche Ermittlungen durch.
Ermittlungen und Sicherstellungen
Die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift Hessen führt im Auftrag der Staatsanwaltschaft Darmstadt seit Juli 2025 ein Ermittlungsverfahren gegen eine Tätergruppierung aus dem Rhein-Main-Gebiet, die im Verdacht steht, insbesondere Cannabis in großer Menge in das Bundesgebiet einzuführen. Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit war den Fahnderinnen und Fahndern von Zoll und Polizei bekannt geworden, dass am 25. Juni in einer kanadischen Hafenstadt 800 Kilogramm Marihuana in einem Seecontainer durch die dortigen Strafverfolgungsbehörden sichergestellt werden konnten. Das Cannabiskraut war unter Dämmmaterial verborgen und an Empfängerfirmen im Rhein-Main-Gebiet adressiert.
Durchsuchungen und Festnahmen
Die Ermittlungen richten sich gegen die mutmaßlichen Empfänger der sichergestellten Lieferung, fünf Tatverdächtige im Alter von 36 bis 44 Jahren. Die in den vergangenen Tagen durchgeführten Durchsuchungsmaßnahmen in Frankfurt am Main, Langen, im Kreis Groß-Gerau und im Main-Taunus-Kreis führten zur Sicherstellung von weiteren Beweismitteln, wie Handys und Laptops. In durchsuchten Lagerräumen in Langen konnten zudem rund 70 Kilogramm Amphetamin sowie 60 Eimer mit einer rauschgiftverdächtigen Flüssigkeit sichergestellt werden, die nun kriminaltechnisch untersucht werden. Beim Abtransport der Beweismittel unterstützte das Technische Hilfswerk, Ortsverband Neu-Isenburg.
Weitere Maßnahmen
Weitere Zugriffe der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift Hessen erfolgten am Dienstag, 5. August, im Raum Groß-Gerau, in Mainz und Wiesbaden. Zuvor waren am 4. August durch den Zoll am Hamburger Hafen in einem Container aus den USA rund 350 Kilogramm Marihuana sichergestellt worden, die ebenfalls mutmaßlich an die Tätergruppierung ins Rhein-Main-Gebiet geliefert werden sollten. Hier konnten durch umfangreiche Ermittlungen fünf weitere Tatverdächtige identifiziert werden, die im weiteren Verlauf, unter anderem in der Mainzer Altstadt und auf der Bundesautobahn 66 bei Wiesbaden, durch Spezialkräfte festgenommen werden konnten. Bei der Durchsuchung in Wiesbaden stellten die Einsatzkräfte auf einem Balkon rund 106 Kilogramm Haschisch sicher.
Haftbefehle und Ermittlungen
Das Amtsgericht Darmstadt erließ am 4. August auf Antrag der Staatsanwaltschaft für die am Montag festgenommenen Personen Haftbefehle und ordnete gegen drei Beschuldigte im Alter von 36, 36 und 49 Jahren den Vollzug der Untersuchungshaft an. Weitere fünf Haftbefehle erließ das Amtsgericht Darmstadt am Mittwoch, 6. August, gegen Beschuldigte im Alter von 19 bis 45 Jahren, für die ebenfalls Untersuchungshaft angeordnet wurde. Die weiteren Ermittlungen werden durch die Staatsanwaltschaft Darmstadt und die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift Hessen von Zoll und Polizei geführt. Zum Schutz der andauernden Ermittlungen können aktuell keine weiteren Details bekanntgegeben werden.
Hintergrund
Die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift Hessen wurde im Jahr 2012 als Zusammenschluss von Ermittlern des Hessischen Landeskriminalamts und des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main gegründet. Ziel der GER Hessen ist die Bekämpfung der hessenweiten und grenzüberschreitenden Rauschgiftkriminalität. Als Expertendienststelle führt die GER Hessen besonders umfangreiche Ermittlungsverfahren im Bereich der schweren und organisierten Kriminalität mit dem Schwerpunkt Rauschgiftdelikte.