GREBENSTEIN. Ein betagtes Ehepaar aus Grebenstein ist am gestrigen Donnerstag, dem 25. Juli, nicht auf eine Betrügerbande hereingefallen. Die pfiffigen Eheleute hatten einen sogenannten Schockanruf erhalten, die miese Masche der Anrufer aber sofort durchschaut. Dank der schnellen Mitteilung bei der Polizei klickten am frühen Nachmittag die Handschellen für den Geldabholer, der in Erwartung fetter Beute von der Bande zur Anschrift der Senioren geschickt worden war. Der festgenommene 16-Jährige mit deutscher und polnischer Staatsangehörigkeit, der bereits polizeibekannt ist und dessen Wohnsitz aktuell noch ungeklärt ist, wurde in das Polizeigewahrsam gebracht. Er wird am heutigen Tag einem Haftrichter vorgeführt, der über die Untersuchungshaft entscheidet.
Begonnen hatte der Betrugsversuch gegen 11.50 Uhr mit dem Anruf eines angeblichen Polizisten auf dem Festnetzanschluss des Ehepaars. Er schilderte, dass die Enkelin der beiden einen tödlichen Unfall verursacht habe und zur Abwendung einer Haftstrafe nun eine Kaution von 90.000 Euro gezahlt werden müsse. Der Senior durchschaute den Betrug sofort, ließ dies die Täter aber nicht merken und spielte am Telefon weiter mit, während seine Ehefrau die richtige Polizei alarmierte. Nachdem der Senior gegenüber den Tätern beteuert hatte, nicht so viel Bargeld zu haben, aber Schmuck und Bargeld im Wert von 20.000 Euro anbieten könne, schickte die Betrügerbande den 16-Jährigen mit einem Taxi zum Wohnhaus des Ehepaars in Grebenstein.
Dort warteten bereits versteckt Beamte der Polizeistation Hofgeismar und Zivilpolizisten der Operativen Einheit der Kasseler Polizei, die den Tatverdächtigen gegen 13.15 Uhr festnahmen. Die weiteren Ermittlungen gegen ihn und noch unbekannte Mittäter wegen bandenmäßigen Betrugs werden bei der EG SÄM der Kasseler Kripo geführt. (ots/r)