KASSEL/LEIPZIG. Das Spezialeinsatzkommando (SEK) Kassel hat einen aus Sachsen stammenden mutmaßlichen Mörder in einer Wohnung im Kasseler Stadtgebiet festgenommen. Der 23-Jährige wurde wegen Verdachts des Mordes von Polizei und Staatsanwaltschaft Leipzig gesucht.
Der Beschuldigte soll Anfang November 2011 den gleichaltrigen Jonathan H. in Leipzig umgebracht und zerstückelt haben. Nach seiner Festnahme wurde der 23-Jährige zunächst von Beamten der Leipziger Mordkommission vernommen. In dieser Vernehmung hat der Beschuldigte sich zu den gegen ihn erhobenen Tatvorwürfen geäußert. Die Angaben des Beschuldigten in dieser ersten Vernehmung werden im Rahmen der laufenden Ermittlungen überprüft. Einzelheiten hierzu wollten Staatsanwaltschaft und Polizei in ihrer gemeinsamen Erklärung deshalb noch nicht mitteilen – aus ermittlungstaktischen Gründen.
Der Beschuldigte war am Mittwochabend allein in der Wohnung eines Bekannten in Kassel angetroffen worden. Diese Person war den Ermittlungsbehörden bereits als mögliche Kontaktperson bekannt. Die in der Vergangenheit durchgeführten Ermittlungen ergaben jedoch zunächst keine Anhaltspunkte dafür, dass und seit wann der Beschuldigte sich in Kassel aufhielt. Auch die seit Beginn der Öffentlichkeitsfahndung am 9. März eingegangenen 41 Hinweise führten nicht nach Kassel.
Dem Beschuldigten wurde am Donnerstagmittag dem Haftrichter am Amtsgericht Kassel vorgeführt. Dieser verkündete den Haftbefehl. Durch den Ermittlungsrichter wurde der Haftbefehl in Vollzug gesetzt und die Untersuchungshaft angeordnet. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei zum mutmaßlichen Tatablauf und den Hintergründen des Mordes an Jonathan H. dauern an.