ABC-Einsatz in Essentho: 10.000 Liter Gülle ausgetreten

Sonntag, 29. Januar 2023 14:46 geschrieben von  Christopher Rohde
Zu einem größeren ABC-Einsatz wurden am Morgen des 28. Januar 2023 Einheiten aus dem gesamten Stadtgebiet nach Essentho alarmiert. Zu einem größeren ABC-Einsatz wurden am Morgen des 28. Januar 2023 Einheiten aus dem gesamten Stadtgebiet nach Essentho alarmiert. Foto: Feuerwehr Marsberg

MARSBERG. Zu einem größeren ABC-Einsatz wurden am Morgen des 28. Januar 2023 Einheiten aus dem gesamten Stadtgebiet nach Essentho alarmiert. Auf einem landwirtschaftlichen Anwesen war eine größere Menge Gülle ausgetreten und hatte sich über einen Feldweg in Richtung Ortsmitte ausgebreitet. Gefahr für Bevölkerung und Umwelt bestand nicht. Unter Beteiligung der unteren Wasserbehörde des Hochsauerlandkreises konnten zügig die erforderlichen Einsatzmaßnahmen eingeleitet werden.

Gegen 8.30 Uhr gab es den ersten Einsatzalarm, zunächst für die Löschgruppe Essentho. Gülleaustritt auf einem einem landwirtschaftlichen Anwesen wurde gemeldet. Als sich bei der ersten Erkundung zeigte, dass mehrere Kubikmeter Gülle ausgetreten waren, entschied Einsatzleiter Cyrill Stute, weitere Einsatzkräfte anzufordern. Die Alarmierung als ABC-Einsatz stellte dabei sicher, dass ausreichend Personal und die notwendigen Fahrzeuge und Geräte zeitnah und zielgerichtet zur Verfügung stehen - alarmiert wurden die Löschgruppen aus Westheim und Oesdorf sowie die kommunale ABC-Komponente mit Einsatzkräften aus Marsberg, Giershagen, Bredelar und Beringhausen. Auch die Fachgruppe Drohne und der Führungsstab wurden mitalarmiert. So konnte vor Ort die Einsatzstelle schnell strukturiert und passende Maßnahmen eingeleitet werden.

Nach ersten Schätzungen waren etwa 10.000 Liter Gülle ausgetreten. Der Vorfall ereignete sich beim Umpumpen der Gülle - hierbei hatte sich ein Schlauch gelöst, sodass einige Minuten lang unkontrolliert Gülle austrat. Bei Eintreffen der Feuerwehr trat keine weitere Gülle aus, der Eigentümer hatte die Pumpe bereits abschalten können. Ein Großteil der Gülle blieb in der unmittelbaren Umgebung des landwirtschaftlichen Betriebs, ein Teil erstreckte sich allerdings über zwei Feldwege bis in den Ortseingang von Essentho. Rund 400 Meter Feldweg waren betroffen sowie ein Teil der Fahrbahn in Richtung Meerhof. Der Einsatz der Drohne zeigte sich als sehr effektiv, da sehr schnell ein Überblick über die gesamte Einsatzstelle vorlag. Um die ausgetretene Gülle aufzunehmen, wurden Sägespäne eingesetzt, das aus örtlichen Sägewerken zur Einsatzstelle gebracht worden war. Dieses wurde auf die Güllespur aufgebracht. Die Einsatzkräfte legten dafür leichte Chemikalienschutzanzüge an, um sich vor Verunreinigungen zu schützen. Ferner wurden zwei Gullischächte abgedichtet, um den Eintritt der Gülle in die Kanalisation zu unterbinden.

Mit der unteren Wasserbehörde des HSK wurde dann das weitere Vorgehen unmittelbar vor Ort abgestimmt - nachdem der gesamte betroffene Bereich kontrolliert worden war und sichergestellt werden konnte, dass keine Gülle in die Kanalisation gelangt war, wurde entschieden, den gesamten verschmutzten Bereich mit Sägemehl abzustreuen. Für die Aufnahme und Entsorgung des Sägemehls zeigte sich der Eigentümer verantwortlich. Das Ordnungsamt der Stadt Marsberg sowie Stadtwerke und Wasserwerk wurden ebenfalls zur Einsatzstelle geschickt und klärten mit Einsatzleitung und der unteren Wasserbehörde das weitere Vorgehen ab. Auch von der Feuerwehr Paderborn kam ein Fahrzeug mit Sandsäcken zur Einsatzstelle, diese wurden aber nicht mehr benötigt. Da Gülle nicht als Gefahrstoff eingestuft ist, mussten keine besonderen Maßnahmen mehr eingeleitet werden. Mit Messgeräten wurde der unmittelbare Bereich der Austrittsstelle sicherheitshalber kontrolliert, es konnten aber keine Atemgifte festgestellt werden. So konnten um die Mittagszeit die Einsatzkräfte der Feuerwehr nach und nach abrücken und die Einsatzstelle dem Eigentümer übergeben.

Durch das Deutsche Rote Kreuz wurde die Verpflegung der Einsatzkräfte mit Heißgetränken und belegten Brötchen sichergestellt. Knapp 70 Einsatzkräfte von Feuerwehr und DRK waren unter der Leitung des Wehrleiters Cyrill Stute (Essentho) im Einsatz.

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Zuletzt bearbeitet am Sonntag, 29. Januar 2023 15:16

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