BAD LAASPHE. Gefahrguteinsatz am Freitagvormittag aufr der K36 zwischen Bad Laasphe und Hesselbach: Dort, so war die Meldung, trete Schwefelsäure und Natriumhydroxidlösung aus.
Es war dort nicht etwa zu einem Verkehrsunfall mit einem Gefahrguttransporter gekommen – der Anlass des Feuerwehreinsatzes war viel dreister: Ein Mitarbeiter der Firma Wittgenstein Wind war am Morgen über die K 36 kurz oberhalb der Zufahrt zum Forsthaus unterwegs, als er in einem abgeholzten Waldstück mehrere Kartons und Flaschen entdeckte. Der Mann alarmierte daraufhin die Polizei, und es wurden dann Pakete gefunden, die unter anderem insgesamt vier Liter Schwefelsäure und siebeneinhalb Liter Natriumhydroxidlösung enthalten. Da nicht klar war, ob die Behälter beschädigt worden waren, wurde die Feuerwehr alarmiert, damit die Bergung mit entschprechender Schutzkleidung, Löschbereitschaft und schwerem Atemschutz erfolgen konnte. Glücklicherweise waren die Behälter aber unbeschädigt und niemand der 19 Feuerwehrleute wurde durch die Chemikalien verletzt. Vorsorglich war auch der Rettungswagen der DRK Rettungswache Bad Laasphe zum Einsatzort alarmiert worden: Die Beatzung brauchte aber nicht tätig zu werden.
Die Pakete wurden mittels so genannter Schuttmulden aus dem Wald geborgen und auf den Weg gebracht und anschließend mit einem Feuerwehrfahrzeug abtransportiert.
Neben den Chemikalien fanden sich auch noch andere Artikel im Hang verstreut: Seife in Spendern, Coronatests, Haarfarbe und weitere unterschiedliche Utensilien wurden gefunden. Die übrigen Waren wurden in große Säcke gepackt und ebenfalls der Polizeiwache zugeführt. Wie die Ermittlungen vor Ort ergaben, sollten die Artikel von einem Paketdienst ausgeliefert werden, zumeist an Adressen in den Märkischen Kreis. Die Chemikalien sollten eine Kläranlage in Finnentrop erreichen. Auch eine Tierarztpraxis oder ein Friseursalon warten nun noch auf die in Bad Laasphe entsorgten Pakete. Pech für den Fahrer des Paketdienstes ist allerdings, dass über das Label sowohl seine Firma, als auch der Wagen und die Besatzung nachvollzogen werden können. Nun wird er sich wegen Unterschlagung und einem Umweltdelikt verantworten müssen, möglicherweise muss er auch den Einsatz selbst zahlen.
Die Feuerwehr und der Rettungsdienst konnten den Einsatz nach etwa einer Stunde beenden, den Löschangriff zurück bauen, die Absperrung beenden und den Atemschutz ablegen. Für die Polizei beginnt nun noch aufwendige Schreibarbeit, Dokumentation und Beweissicherung.