Junger Autofahrer nach zwei Unfällen und Verfolgungsfahrt gestellt

Freitag, 15. Juli 2022 17:43 geschrieben von  Christopher Rohde
Alkohol, Drogen, Verkehrsgefährdung - für einen 19-Jährigen dürfte sich die Frage nach dem Führerschein für lange Zeit erübrigt haben. Alkohol, Drogen, Verkehrsgefährdung - für einen 19-Jährigen dürfte sich die Frage nach dem Führerschein für lange Zeit erübrigt haben. Symbolbild: 112-magazin.de

PADERBORN. Die Paderborner Polizei hat am Freitagmorgen einen 19-jährigen BMW-Fahrer nach zwei Verkehrsunfällen mit Fahrerflucht und einer Verfolgungsfahrt auf der A33 gestellt. Gegen den alkoholisierten jungen Mann, dessen Führerschein beschlagnahmt wurde, laufen jetzt mehrere Strafverfahren. 

Um 5.10 Uhr meldeten Anwohner einen Verkehrsunfall mit Fahrerflucht im Einmündungsbereich Mackensenweg/Niehörster Straße in Sennelager. Sie waren durch laute Geräusche wach geworden und hatten eine auf mehreren Metern stark beschädigte, etwa zwei Meter hohe Grundstückshecke entdeckt. Draußen hielt ein unfallbeschädigter BMW. Der Fahrer äußerste lallend ein paar Worte und fuhr dann davon. Einige abgerissene Fahrzeugteile blieben am Unfallort zurück. 

Kurz nach Eintreffen einer Polizeistreife bog ein BMW von der Bielefelder Straße in den Mackensenweg ein. Als der mutmaßliche Unfallfahrer den Streifenwagen sah, wendete er auf der Straße und fuhr dabei gegen eine Mülltonne. Die Streife konnte aufschließen und gab dem BMW-Fahrer Anhaltezeichen. Diese missachtete der Fahrer und gab Gas. Er beschleunigte stark auf der Bielefelder Straße in Richtung Sennelager. Der BMW zog eine Schleife durch den Infantrieweg und fuhr dann in Richtung Hövelhof. Auf dem Tankstellengelände kurz nach der A33 hielt der Fahrer an. Als ein Polizist aus dem Streifenwagen ausstieg, gab der BMW-Fahrer erneut Vollgas in Richtung Sennelager. Es kam fast zur Kollision mit einem aus Hövelhof kommenden Motorradfahrer.  Dann fuhr der BMW auf die Autobahn in Richtung Brilon.

Die Beamten folgten dem Wagen, konnten aber kaum aufschließen. Mit über 180 km/h raste der BMW durch die Baustelle. Die Polizei verlor nahezu den Sichtkontakt, bis plötzlich schwarzer Rauch zu sehen war. Der Flüchtende war auf das Heck eines vor ihm fahrenden Audi-Kombi geprallt, mit dem eine Familie mit zwei Kindern aus dem Landkreis Cloppenburg auf dem Weg in den Urlaub war. Trotz starkem Frontschadens flüchtete der BMW weiter. Der Wagen fuhr jetzt nicht mehr so schnell und blieb hinter einem Lastwagen. Erneut konnte die Polizeistreife aufschließen, setzte sich neben den BMW und gab dem Lkw-Fahrer Anhaltezeichen. Dieser reagierte und bremste seinen Laster, sodass der BMW-Fahrer dahinter anhalten musste. So konnten die Polizisten den BMW-Fahrer aus dem Auto ziehen und sichern. 

Der 19-Jährige stand deutlich unter Alkoholeinwirkung. Da er leichte Verletzungen erlitten hatte, wurde er mit einem Rettungswagen in Polizeibegleitung zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus nach Paderborn gebracht. Dem jungen Mann wurden Blutproben entnommen. Seinen Führerschein beschlagnahmte die Polizei und stellte das Auto sicher. Im BMW, an dem wirtschaftlicher Totalschaden entstanden war, fanden die Polizeibeamten noch Drogen.  Die Familie aus Niedersachsen blieb unverletzt und deren Audi fahrbereit - allerdings mit mehreren tausend Euro Heckschaden. Das beim Auffahrunfall abgerissene Audi-Kennzeichen fand die Autobahnpolizei in der Baustelle und gab es den Reisenden mit.

Der Tatverdächtige muss sich jetzt in Strafverfahren wegen der Unfälle mit Fahrerflucht, Alkohol am Steuer, mehreren Straßenverkehrsgefährdungen und des Verdachts eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens verantworten. (ots/r)

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Zuletzt bearbeitet am Freitag, 15. Juli 2022 17:53

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