PADERBORN. Am Dienstagnachmittag, gegen 17.10 Uhr, wurde ein Polizeibeamter in seiner Freizeit auf eine Gruppe von Personen in einem Fahrzeug mit britischen Kennzeichen aufmerksam, die an der Straße Zum Warthe offensichtlich ihre Dienste für Pflasterreinigungsarbeiten anboten.
Dem Beamten war dienstlich bekannt, dass regelmäßig sogenannte reisende "Wanderarbeiter" ihre Dienste unter anderem zur Reinigung von Einfahrten und Dachrinnen oder Pflasterung von Auffahrten anbieten, wobei es jedoch immer wieder zu Ordnungswidrigkeiten wegen Verstößen gegen die Gewerbeordnung sowie zu verschiedenen Straftaten wie Betrug, Wucher o.ä. gekommen war.
Zur Überprüfung der Situation an der Straße Zum Warthe informierte der Beamte daraufhin die Leitstelle der Polizei und schilderte den Sachverhalt. Als er telefonierend näher an das Fahrzeug der Wanderarbeiter herantrat, sprang ein 17-Jähriger aus dem Inneren heraus, trat bedrohlich auf den Polizeibeamten zu, schrie auf Englisch auf ihn ein und beleidigte ihn. Anschließend setzte sich der 17-Jährige zurück in das Fahrzeug, indem sich noch ein weiterer 20-jähriger Wanderarbeiter befand.
Beide Männer wollten sich offensichtlich der anstehenden polizeilichen Kontrolle entziehen und ließen den Motor des Fahrzeugs an. Nach weiteren üblen Beleidigungen und Beschimpfungen traten und schlugen beide Männer schließlich gegen den Polizeibeamten, um ihre Flucht zu ermöglichen. Das gelang jedoch nicht, da zuvor mehrere Streifenwagen am Einsatzort eintrafen.
Gegen die beiden Männer, die keinen festen Wohnsitz haben, wurden Strafanzeigen wegen des tätlichen Angriffs auf einen Polizeibeamten sowie Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Verstoßes gegen die Gewerbeordnung gefertigt. Weiterhin wurde nach Rücksprache mit dem zuständigen Richter der Kleintransporter samt Ladung zur Erbringung einer angeordneten Sicherheitsleistung beschlagnahmt.
Aus gegebenem Anlass warnt die Polizei kreisweit und insbesondere ältere Mitbürger vor dubiosen Handwerkern und aktuellen Handwerksangeboten. Reisende Handwerker sind oftmals in ländlichen Gebieten unterwegs und bieten verschiedene Dienstleistungen an. Die Arbeiten gehen von Reinigungsarbeiten von Auffahrten und Terrassen über Dacharbeiten, Gartenarbeiten und vieles mehr. Die Arbeiten werden spontan vor Ort zu einem angeblichen Schnäppchenpreis oft direkt an der Haustür angeboten. Tatsächlich sofort angefangene Arbeiten dienen nur als Täuschung und werden oftmals nicht beendet, unsachgemäß und zudem völlig überteuert ausgeführt.
Besonders häufig haben es diese Täter an der Haustür auf Seniorinnen und Senioren abgesehen. Die Polizei rät, jegliche Angebote von Wanderarbeitern abzulehnen, sei es spontane Bauarbeiten auf Ihrem Grundstück oder andere Arbeiten in Haus und Garten. Leisten Sie niemals Vorkasse vor Ort oder legen Geld für Materialien aus. Lassen Sie unbekannte Personen nicht unkontrolliert auf ihr Grundstück und erst recht nicht in die eigenen vier Wände! Ein gesundes Maß an Misstrauen ist in diesen Situationen sicherlich angebracht. Bei Auftreten entsprechender dubioser reisender Handwerker wenden Sie sich an Ihre Polizei über den Polizeiruf 110. (ots/r)
-Anzeige-