BAD BERLEBURG. Meterhohe Rauchschwaden am Bad Berleburger Ortsausgang. Bis nach Birkefehl, und ins Schmallenberger Sauerland ist die schwarze Säule am frühen Sonntagnachmittag sichtbar – dort wurde die Feuerwehr sogar zu einem vermeintlichen Waldbrand alarmiert, was sich dann als Rauchentwicklung aus Bad Berleburg herausstellte. Eine Gruppe Motorradfahrer wartet an der Sählingstraße in Richtung Laibach auf die Feuerwehr. Die Biker hatten den Notruf abgesetzt – und angegeben, dass ein Gebäude hinter dem Gelände einer Gartenbaufirma im Vollbrand stehe. Außerdem melden Anwohner des Espeweges nicht ohne Sorge eine starke Rauchentwicklung.
Schafe können gerettet werden
Wenige Minuten nach dem Alarm treffen die ersten Einsatzkräfte der Bad Berleburger Feuerwehr ein – ihr Gerätehaus liegt nur wenige hundert Meter entfernt. Zu dieser Zeit haben die Flammen jedoch bereits ganze Arbeit geleistet: Ein Schuppen ist bereits komplett abgebrannt, ein weiteres, direkt angrenzendes Gebäude brennt in voller Ausdehnung. Menschen wohnen dort zum Glück keine, aber Tiere – drei Schafe – sind in dem Gebäude untergebracht. Zum Glück könne sie bereits vor Eintreffen der Feuerwehr ins Freie gelangen und weggefahren werden. Ferner war laut Polizei in dem Gebäude auf einer Fläche von 120 Quadratmetern Brennholz gelagert – für die Flammen ideale Nahrung.
Mit dem Wasser der ersten eintreffenden Feuerwehrfahrzeuge bekämpfen Einsatzkräfte des Zuges 1 die meterhohen Flammen. Weitere Einheiten aus vielen Bad Berleburger Ortsteilen treffen ein – und haben nun unterschiedliche Aufgaben: Einige unterstützen unter schwerem Atemschutz die Löscharbeiten direkt vor Ort, bewässern die angrenzenden Wiesen. Oder sorgen dafür, dass genügend Löschwasser an die Einsatzstelle kommt. Das geschieht auf unterschiedliche Weise: „Wir haben sowohl das Hydranten-Netz angezapft als auch einen Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen eingerichtet und Wasser aus der Odeborn entnommen“, erklärt Wehrführer Klaus Langenberg vor Ort.
Funkenflug in nahen Wald verhindert
Ist das Gebäude noch zu retten? Für die Einsatzkräfte ist es aussichtslos. Zu sehr haben sich die Flammen bereits ausgebreitet. Zusätzliche Schwierigkeiten bereitet der Feuerwehr die Zwischendecke in dem Haus: „Die ist bereits eingestürzt – und deshalb kommen wir von innen nicht an das Feuer heran“, so Langenberg weiter. Auch von außen gelangen die Einsatzkräfte zunächst nicht an das Feuer unterm Dach: „Wir müssen das jetzt etwas durchbrennen lassen, um dann effektiv die Flammen auch im Gebäude löschen zu können. Wir müssen dabei verhindern, dass Funken in den Wald fliegen“, sagt Klaus Langenberg zum weiteren Vorgehen.
Schließlich können die Feuerwehrleute endlich von der Drehleiter aus einen direkten Löschangriff ins Gebäude starten und nicht nur den Schiefer kühlen. Der Feuerwehrmann in der Drehleiter steht unter schwerem Atemschutz in ohnehin schon heißer Luft den Flammen gegenüber – und kann sie endlich ablöschen.
Landstraße bis zum Abend gesperrt
Aus sicherer Entfernung verfolgt auch der Grundstücksbesitzer mit seinem Sohn den Feuerwehr-Einsatz. Über Jahrzehnte hat der Mann hier seine Tiere untergebracht und gepflegt, sein Holz gemacht, viel Herzblut investiert.
Die Sählingstraße (L 717) in Richtung Laibach wurde wegen der starken Rauch-Entwicklung für den Verkehr komplett gesperrt. Die Löscharbeiten dauerten noch bis in die Abendstunden an, die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Der Schaden wird vorsichtig auf rund 120 000 Euro geschätzt.
Im Einsatz waren der Löschzug 1 Bad Berleburg, ferner die Feuerwehren ausSchüllar-Wemlighausen, Diedenshausen, Dotzlar, Arfeld, Berghausen und Raumland. Außerdem waren der Rettungswagen der DRK Rettungswache Bad Berleburg, der ehrenamtliche Rettungswagen des DRK Siegen-Nord und mehrere Streifenwagen der Polizei Bad Berleburg und Bad Laasphe vor Ort.