KASSEL. Am Mittwochabend führten Beamte des Polizeireviers Mitte mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei Kassel eine Razzia in einer Gaststätte an der Holländischen Straße 21 durch. Dabei nahmen sie insgesamt fünf junge Männer fest, von denen zwei per Haftbefehl gesucht wurden. Während diese beiden in Haft sitzen, befinden sich die anderen Personen wieder auf freiem Fuß.
Zudem trafen die Beamten einen 14-Jährigen an, den sie später seinen Eltern überstellten. Die gestern kontrollierte Lokalität war im Zusammenhang mit Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz bereits in der Vergangenheit im Fokus der Kasseler Polizei. Am Mittwoch fuhren die Beamten gegen 18 Uhr mit mehreren Einsatzwagen vor, richteten schlagartig eine Absperrung ein und überprüften sämtliche Gäste, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Bar aufhielten.
Unter den rund zwei Dutzend Anwesenden, nahmen die Beamten zunächst einen 24-jährigen Mann aus Syrien fest, der per U-Haftbefehl wegen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in Kassel im vergangenen Jahr gesucht wurde. Die Beamten fanden bei ihm zusätzlich ein Springmesser. Er muss sich nun auch wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten. Nachdem die Beamten ihn zunächst mit zur Dienststelle ins Präsidium nahmen, brachten sie ihn anschließend in die Justizvollzugsanstalt nach Kassel-Wehlheiden. So erging es auch einem 23-jährigen Syrer, der sich ohne festen Wohnsitz in Deutschland aufhält. Gegen ihn lag ein Vollstreckungshaftbefehl vor. Wegen des Besitzes von Drogen, wurde gegen ihn im Jahr 2017 eine Geldstrafe von 600 Euro oder 60 Tage Ersatzfreiheitsstrafe verhängt. Da er den geforderten Betrag nicht entrichten konnte, musste er die Beamten ebenfalls nach Wehlheiden begleiten.
Drei weitere 20, 27 und 31 Jahre alte Männer sind durch die Beamten mit Marihuana angetroffen worden. Während sich der 20-jährige Syrer, der in einer Flüchtlingseinrichtung in Baunatal wohnt, wegendes Verdachts des illegalen Handels mit Drogen verantworten muss, weil er fünf Tütchen Marihuana dabei hatte, müssen sich die anderen beiden nur wegen des illegalen Besitzes verantworten. Der 27-jährige Syrer, der in einer Melsunger Flüchtlingseinrichtung wohnt, ist mit 2,1 Gramm Marihuana angetroffen worden. Der 31-jährige Syrer aus Prenzlau, hatte 1 Gramm Marihuana dabei.
Neben diesen fünf jungen Männern, trafen die Beamten auch einen 14 Jahre alten Syrer aus Kassel an. Der Minderjährige musste die Beamten mit zur Dienststelle begleiten und dort von seinen Eltern abgeholt werden. Die Beamten fertigten gegen den Betreiber der Bar eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Jugendschutzgesetz an und informierten schriftlich das Jugendamt über den unerlaubten Aufenthalt des Jugendlichen in der Bar. (ots/r)
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