BIEDENKOPF. Am Montag meldeten Bürger aus Biedenkopf der Polizei eine sogenannte Drückerkolonne: Die freiberuflichen Vertreter eines Vertriebs aus München versuchten offenbar, an der Haustür neue Stromverträge zu verkaufen. Die Fahndung der Polizei verlief erfolgreich und endete mit der Überprüfung eines Transporters mit Münchener Kennzeichen.
Recherchen zu der dahinter stehenden Firma ließen erhebliche Zweifel an deren Seriosität aufkommen.
Tipps der Polizei: Bei den meisten Haustürgeschäften geht es um den Abschluss von Abonnements oder sonstigen Verträgen über Dienst- oder Werkleistungen. "Lassen Sie sich von den vielleicht seriös wirkenden, rhetorisch geschulten oder aber oftmals forsch oder sogar aggressiv auftretenden Vertretern nicht ins Boxhorn jagen. Lassen Sie sich weder von irgendwelchen Geschichten beeindrucken, beeinflussen oder verwirren noch unter Zeitdruck setzen", rät Polizeisprecher Martin Ahlich.
Unseriöse Vertreter versuchten, über den tatsächlichen Vertragsabschluss zu täuschen. "Unterschreiben Sie nichts, was Sie nicht wirklich genau verstanden haben. Unterschreiben Sie vor allem nicht eine "reine Formsache", etwa für den Erhalt von "Geschenken". Sollten Sie sich trotzdem zu einem Vertragsabschluss entschließen, fordern Sie auf jeden Fall eine Durchschrift und achten Sie darauf, dass deutlich lesbare Adresse des Anbieters, Datum und Unterschrift enthalten sind", so Ahlich.
Der Polizeisprecher weiter: "Eine zweite Unterschrift ist gesondert für die Belehrung zum Widerspruchsrecht nötig! Ohne Datum und
Unterschriften ist das Widerrufsrecht, bei Haustürgeschäften 14 Tage ohne Angabe von Gründen, gefährdet."
Weitere Hinweise und Tipps, wie man sich vor Betrügern an der Haustür schützen kann, gibt es im Internet unter www.polizei-beratung.de oder www.polizei.hessen.de. (ma)