SCHLIERBACH/HARTENROD. Offenbar haben unbekannte Tierquäler zwei Pferde mutwillig verletzt. Eines der Tiere musste von einem Veterinär eingeschläfert werden. Die genauen Umstände sind noch unklar, die Polizei sucht Zeugen.
Nachdem die beiden betroffenen Pferdebesitzerinnen festgestellt hatten, dass ihre Tiere innerhalb von knapp zwei Wochen nahezu gleichartige, nicht erklärbare Verletzungen erlitten hatten, erstatteten sie an diesem Freitag Anzeige wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Ein Tier musste wegen der schweren Verletzung eingeschläfert werden, das andere überlebte dank tierärztlicher Hilfe.
Eine der Pferdehalterinnen hatte am Montag, 28. September, um 14.30 Uhr, die Verletzung an ihrem 19-jährigen Oldenburger Wallach festgestellt. Die tiefe Verletzung reichte von der linken Leiste bis an den Schlauch. Der Tierarzt konnte für dieses Pferd nichts mehr tun. Das Pferd war eines von zweien auf der Koppel am Rand von Rodenhausen. Das andere Tier blieb unverletzt. Die 36-jährige Besitzerin aus Lohra hatte nach eigenen Angaben die gesamte Koppel mehrfach abgesucht.
Sie fand dabei weder Blutspuren, die auf eine Bewegung des Pferdes nach Erleiden der Verletzung hindeuten, noch Gegenstände, die eine solche Verletzung hätten verursachen können. Eine selbst beigebrachte Verletzung oder die Verursachung durch die beiden anderen Pferde hält sie ebenfalls für eher unwahrscheinlich. Das Tier erlitt die letztlich tödliche Verletzung den Angaben zufolge zwischen Sonntag, 27. September, 18 Uhr, und Montag, 28. September, 14.30 Uhr.
Eine ganz ähnliche Verletzung fand eine 38-jährige Frau aus Hartenrod am vergangenen Samstag an ihrem 14-jährigen Araber-Mix-Wallach. Die Verletzung verlief ebenfalls von der linken Flanke Richtung Schlauch, war jedoch nicht so lang und blutete offenbar mehr nach innen als nach außen. Das Tier stand zusammen mit zwei weiteren, aber unverletzt gebliebenen Pferden zur fraglichen Zeit zwischen Freitag, 9. Oktober, 18 Uhr, und Samstag, 10. Oktober, 15.30 Uhr, auf der Koppel oberhalb des Aussiedlerhofs in der Schlierbacher Straße.
Auch diese Pferdebesitzerin hatte ihre Koppel mehrfach, jedoch ohne Ergebnis überprüft. Da die tierärztliche Untersuchung keine Klarheit über die Umstände der Verletzung brachte, verzichtete sie bis zu dem Gespräch mit der ihr bekannten anderen Pferdebesitzerin auf eine Anzeige. Erst seit diesem Donnerstag steht fest, dass der Wallach die schwere Verletzung wahrscheinlich übersteht.
"Nach wie vor steht nicht sicher fest, wie es zu den Verletzungen der Tiere kam", sagte Polizeisprecher Martin Ahlich am Freitag. Die Polizei kann weder ein zufälliges Zusammentreffen der geschilderten Gesamtumstände ausschließen noch eine strafbare Handlung nach dem Tierschutzgesetz. Um Licht ins Dunkel der Vorfälle zu bringen, sucht die Polizei Zeugen, denen in den fraglichen Zeiten an den Koppeln in der Ketzerbach in Rodenbach und der Schlierbacher Straße in Hartenrod verdächtige Personen aufgefallen sind. Die Polizei sucht zudem weitere Pferdebesitzer, die in letzter Zeit Verletzungen ihrer Tiere feststellten, dies aber noch nicht angezeigt haben. Zuständig ist die Polizei in Gladenbach, die unter der Rufnummer 06462/9168130 zu erreichen ist.
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