KASSEL. Nach einer Explosion, bei der Ende November zwei spielende Kinder in einem Kasseler Hinterhof schwer verletzt wurden, hat die Polizei zwar den Sprengstoff bestimmen können. Die Ermittlungen dazu, wer den Eimer mit explosivem Inhalt ablegte, stocken jedoch.
Bei der chemischen Substanz, die am 24. November im Hinterhof eines Anwesens in der Holländischen Straße detonierte und dabei zwei spielende Kinder schwer verletzte, handelte es sich nach Untersuchungen des Hessischen Landeskriminalamtes um Triacetontriperoxyd (TATP). Die explosionsgefährliche Substanz fällt unter die Bestimmungen des Sprengstoffgesetzes. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung und des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion - allerdings noch immer gegen Unbekannt.
Noch immer im Krankenhaus
Den bisherigen Ermittlungen zufolge befand sich eine nicht mehr exakt bestimmbare Menge des TATP in einem vermutlich geschlossenen Glasgefäß in einem Eimer, der auf einem Metallcontainer stand. Beim Fußballspielen hatten die sieben und 13 Jahre alten Brüder den Eimer getroffen, der daraufhin zu Boden stürzte. Dabei ging auch der Glasbehälter zu Bruch. Als die Kinder den in der Nähe liegenden Fußball wieder aufnehmen wollten, explodierte die Substanz und verletzte beide Jungen schwer. Der 13-Jährige ist mittlerweile wieder zuhause, während der Siebenjährige nach wie vor stationär in einem Krankenhaus behandelt wird. Lebensgefahr besteht bei ihm aber nicht mehr.
Keine Hinweise auf Herkunft des "Knoblauch"-Eimers
Polizei und Staatsanwaltschaft liegen derzeit weder Hinweise auf die Herkunft des weißen Eimers, in der das zerbrochene Glasgefäß zunächst gestanden hatte, noch auf die Herkunft der explosiven Substanz vor. Der vor der Detonation weiße 10-Liter-Wassereimer trägt auf dem Außenboden die handschriftliche Notiz "Knoblauch". Das macht den Eimer eigentlich individuell. Wider erwarten blieben aber die erhofften Zeugenhinweise aus. Aus gegebenem Anlass weisen Polizei und Staatsanwaltschaft nochmals darauf hin, dass der Besitzer des Eimers nicht zwangsläufig etwas mit der Herstellung oder dem Abstellen der explosionsgefährlichen Substanz zu tun haben muss.
Auch zahlreiche Vernehmungen, Befragungen und umfangreiche Ermittlungen im Umfeld brachten Polizei und Staatsanwaltschaft bislang ebenfalls nicht weiter. Anhaltspunkte für eine gezielt verübte oder vorbereitete Straftat haben sich im Zuge der bisherigen Ermittlungen nicht ergeben. Hinweise zu diesem Fall nimmt das Polizeipräsidium Nordhessen in Kassel entgegen, Telefon 0561/9100.
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