Brüder bei Explosion im Hinterhof schwer verletzt

Donnerstag, 28. November 2013 17:25 geschrieben von  Migration

KASSEL. Schwere Verletzungen haben zwei Brüder, sieben und 13 Jahre alt, bei der Explosion einer Chemikalie erlitten. Einer der Jungen schwebte zeitweise in Lebensgefahr. Das Gemisch war in einem Glasgefäß, das im Hinterhof einer Kfz-Werkstatt in einem Eimer lagerte. Mehrere Scheiben im direkten Umfeld gingen durch die Druckwelle zu Bruch. Die Ermittlungen dauern an, eine bewusst verübte Straftat schließt die Polizei allerdings aus.

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilten, war es am Sonntagnachmittag in der Holländischen Straße in Kassel zu der Detonation gekommen. Nach ersten Ermittlungen der Polizei spielten die beiden Jungen am Nachmittag auf dem Hof des Anwesens ihres Großvaters Fußball. Ein Ball traf nach Angaben des 13-Jährigen gegen 16 Uhr einen Eimer, der auf einem geschlossenen, hohen Metallcontainer stand. In diesem Eimer muss sich den weiteren Ermittlungen zufolge das Glasgefäß befunden haben. Der Eimer ist daraufhin aus einer Höhe von etwa 2,20 Meter auf den Boden gefallen.

Als der Siebenjährige den Ball holen und den Eimer wieder aufrichten wollte, habe es eine Stichflamme und eine Detonation gegeben, erklärte der 13-Jährige in seiner Befragung durch die Polizei. Dabei wurden beide Kinder erheblich verletzt, bei dem Jüngeren konnte zunächst sogar eine Lebensgefahr nicht ausgeschlossen werden. Durch die Druckwelle gingen mehrere Glasscheiben angrenzender Gebäudeteile zu Bruch.

Neben den ermittelnden Beamten des K 11 der Kasseler Kripo und den Sprengstoffsachbearbeitern des Polizeipräsidiums Nordhessen wurden auch Experten und Kriminalwissenschaftler vom Hessischen Landeskriminalamt in die Ermittlungen und Untersuchungen einbezogen. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln nun wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung und Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion - allerdings gegen Unbekannt. Die durchgeführten Befragungen und Vernehmungen haben noch keinen Hinweis ergeben, wem der Eimer mit dem offenbar explosionsfähigen Inhalt gehörte oder wer ihn auf dem Metallcontainer abgestellt hatte.

Der Innenhof des Anwesens mit verschiedenen Werkstätten ist von der Holländischen Straße aus frei zugänglich. Von der Veröffentlichung von Fotos, die den Eimer und dessen Beschriftung zeigen, erhoffen sich Polizei und Staatsanwaltschaft Hinweise auf die Herkunft und den letzten Besitzer des Eimers. Diese bislang unbekannte Person ist möglicherweise auch für die darin befindliche Chemikalie verantwortlich.

Anhaltspunkte für eine gezielt verübte Straftat haben sich im Zuge der bisherigen Ermittlungen nicht ergeben. Hinweise zu diesem Fall nimmt das Polizeipräsidium Nordhessen in Kassel der Rufnummer 0561/9100 entgegen.

Zuletzt bearbeitet am Donnerstag, 28. November 2013 17:33

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