KORBACH/GOßFELDEN. Nach dem Bahnunfall mit einem Toten ist auch das Korbacher THW ausgerückt - mit dem Aufgleissatz.
Bei dem Unfall war am Donnerstagmittag ein 69-jähriger Traktorfahrer ums Leben gekommen, nachdem ein Regionalzug das Gespann des Mannes auf einem unbeschrankten Übergang bei Goßfelden erfasst hatte (112-magazin.de berichtete). Zwei Stunden nach dem Unglück forderte der Notfallmanager der Kurhessenbahn die Einsatzkräfte des Ortsverbandes Korbach im THW an - die Technischen Helfer verfügen über spezielles Gerät, das nach Bahnunfällen zum Einsatz kommt.
Laut Ortsbeauftragtem Hans-Joachim Kegel lautete der Einsatzauftrag, den bei dem Unfall entgleisten Triebwagen wieder auf die Schienen zu bringen. 15 Helferinnen und Helfer des Ortsverbandes Korbach rückten gegen 16.15 Uhr mit dem Gerätekraftwagen, Stromerzeuger mit Lichtmast, Lkw mit Ladebordwand und Mannschaftstransporter Zugtrupp in Richtung Goßfelden aus. Fünf weitere Helfer/innen bildeten eine Reserve und verblieben in der Unterkunft in Korbach.
Mit dem Aufgleissatz "Lukasgerät", der laut Kegel über eine Hubkraft von 130 Tonnen verfügt, wurde der Triebwagen angehoben und der sogenannte Drehschemel wieder in die Lagerungen eingesetzt. Die THW-Experten dichteten durch abgerissene Bauteile entstandene Undichtigkeiten an der Druckluftanlage des Fahrzeuges ab. Erst dadurch habe die Bremsanlage des Zugs wieder mit Druckluft versorgt werden können.
Am späten Abend rückten die Korbacher Helfer wieder ab. Gegen 23 Uhr war die Einsatzbereitschaft in der Unterkunft wieder hergestellt, erklärte Kegel.