Unwetter: Wehren und Schneepflug im Einsatz

Donnerstag, 29. Mai 2008 14:40 geschrieben von  Migration

WALDECK-FRANKENBERG. Ein schweres Unwetter hat Straßen und Keller überflutet. Ein Schneepflug musste Hagelkörner wegschieben. Während im Norden des Landkreises am Mittwochabend lediglich leichte Gewitterschauer niedergingen, hieß es "Land unter" in weiten Teilen Bad Wildungens, Reitzenhagens und des Edertals. Auch Bereiche von Frankenau und Frankenberg waren betroffen. Sogar die Bundesstraße 485 im Bereich von Giflitz, die B 253 in den Ortsdurchfahrten von Dainrode und Löhlbach sowie die B 252 in Höhe der Frankenberger Kläranlage waren teilweise unpassierbar, nachdem sie von Wasser und Schlamm überspült worden waren oder das Unwetter eine dichte Hagelschicht hinterlassen hatte. Auch die Kreisstraße 40 zwischen Reitzenhagen und Reinhardshausen war zeitweise unpassierbar.

Mit Besen, Schneeschiebern und Schüppen befreiten Feuerwehrleute am Abend die Kreisstraße 40 von der zentimeterdicken Eisschicht, auch ein Fahrzeug der Straßenmeisterei mit Räumschild war im Einsatz. Andernorts waren die Feuerwehrleute mit Wassersaugern und Pumpen aktiv, um vollgelaufene Keller oder Garagen - unter anderem in Löhlbach oder Bergheim - vom Wasser zu befreien. In Frankenau stand Wasser in einer Turnhalle. Nicht alle Einsätze seien der Polizei bekannt geworden, hieß es am Donnerstagmorgen beispielsweise von der Polizeistation in Frankenberg. Auch in deren Bereich hatte es Einsätze der Brandschützer gegeben, unter anderem in Allendorf. Details wurden nicht bekannt.

Vor allem die Schüler der Wildunger Holzfachschule werden das Unwetter in Erinnerung behalten: Von den etwa 50 bis 60 auf dem Parkplatz abgestellten Auto habe mindestens jedes zweite Hagelschäden, sagte ein Beamter der Wildunger Polizeistation am Donnerstag. Bei einem Autohändler in der Giflitzer Straße wurden etwa 30 Neu- und Gebrauchtwagen sowie Teile der Leuchtreklame beschädigt.

Am späten Abend ging am Edersee ein weiterer Gewitterschauer nieder. In Hemfurth-Edersee wälzte sich eine Schlammlawine von einem Maisfeld durch den Ort. Feuerwehr und Anwohner reinigten noch in der Nacht die Straßen mit Besen, Schüppen und Wasserschläuchen.

Aufgrund von Aquaplaning ereignete sich auf der Bundesstraße 485 zwischen Netze und Waldeck-Ost am Abend ein Unfall. Laut Polizei überholte ein 23-jähriger Waldecker gegen 21.30 Uhr ein anderes Auto, geriet in einer großen Wasserfläche der Gegenfahrbahn ins Schleudern und verlor dadurch die Kontrolle über den Ford Probe. Der Wagen schleuderte herum, drehte sich offenbar mehrfach, prallte gegen einen Holzmasten neben der Fahrbahn und stieß schließlich noch gegen den Mazda eines 53-Jährigen aus Waldeck. Alle Beteiligten kamen mit dem Schrecken davon, der Schaden beläuft sich auf 6000 Euro.

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