LANDAU. Säure einer geplatzten Autobatterie hat eine Autofahrerin bei einem Unfall im Gesicht getroffen und schwer verletzt.
Die Batterie war bei dem Zusammenstoß am Donnerstag auf der Bundesstraße 450 aus dem Motorraum eines Wagens herauskatapultiert worden und direkt in die Frontscheibe eines zweiten am Unfall beteiligten Wagens geschossen. Die Autobatterie platzte dabei, die Säure spritzte im gesamten Fahrzeuginnenraum umher und traf die 42 Jahre alte Fahrerin im Gesicht. Die Besatzung des Kasseler Rettungshubschraubers Christoph 7 flog die Naumburgerin nach der Erstversorgung an der Unfallstelle in eine Klinik. Schwer verletzt wurde auch eine 24-Jährige aus Wolfhagen, mit leichten Verletzungen kam ein dritter Beteiligter davon. Bei ihm handelt es sich um einen 49-Jährigen aus Waldeck.
Mit ihrem Fiat Uno war die 24-Jährige am Donnerstagvormittag auf der regennassen B 450 von Wolfhagen kommend in Richtung Bad Arolsen unterwegs. Kurz hinter der ersten Abfahrt nach Landau geriet der Kleinwagen wegen nicht ausreichender Profiltiefe beider Hinterreifen ins Schleudern und stieß zunächst seitlich mit dem entgegenkommenden Honda Civic des 49-Jährigen zusammen, der nach der Kollision frontal gegen die Leitplanke krachte. Der Fiat stieß anschließend mit dem Mercedes Kombi der 42-Jährigen zusammen, der ebenfalls gegen die Leitplanke fuhr. Der Fiat selbst blieb nach etwa 75 Metern mitten auf der Fahrbahn stehen.
Laut Polizei war es die Batterie des Fiats, die beim Zusammenstoß mit dem Benz in dessen Frontscheibe katapultiert wurde. Wäre die Batterie nicht geplatzt und hätte die Fahrerin mit voller Wucht getroffen, so hätte sie den Unfall nach Einschätzung der Beamten möglicherweise nicht überlebt. Der Bad Arolser Feuerwehrnotarzt Dr. Ecke Tammen forderte wegen der Verätzungen im Gesicht der Frau und insbesondere wegen einer durch die Batteriesäure ausgelösten Verletzung eines Auges den Hubschrauber an. Insgesamt waren an der Unfallstelle drei Notärzte, die Besatzungen dreier Rettungswagen sowie die Feuerwehren aus Bad Arolsen und Landau im Einsatz. Die Bundesstraße blieb mehrere Stunden voll gesperrt, Brandschützer leiteten den Verkehr durch Landau um. Andere Feuerwehrleute streuten ausgelaufene Betriebsstoffe ab, reinigten die Fahrbahn, sammelten umhergeschleuderte Trümmerteile ein und unterstützten die Abschleppunternehmen bei der Bergung der Fahrzeuge.
Weil die Polizei eine technische Ursache an dem älteren Fiat als möglichen Grund für den Unfall nicht ausschloss, stellten die Beamten den Wagen sicher. Ein Gutachter untersuchte den Wagen und entdeckte dabei die abgefahrenen Hinterreifen. An allen Autos entstand Totalschaden, der sich auf insgesamt rund 10.000 Euro beläuft.