Fahrradsturz am Edersee: Verletzte mit Helikopter gerettet (aktualisiert)

Montag, 07. August 2017 17:08 geschrieben von  Migration

ASEL. Mit der Winde eines Polizeihubschraubers ist am Sonntag eine Schwerverletzte aus äußerst unwegsamem Gelände am Edersee gerettet worden. Im Einsatz waren auch die Wildunger Bergwacht, eine RTW-Besatzung, die Wasserschutzpolizei und vor allem mehrere engagierte Ersthelfer.

Die 33 Jahre alte Fahrradfahrerin aus dem Raum Fritzlar war am Sonntagmittag mit ihrem Mann und dem vierjährigen Sohn auf dem Knorreichenstieg unterwegs. Auf dem schmalen und für Radfahrer in diesem Abschnitt völlig ungeeigneten Weg kam die Frau mit ihrem Fahrrad von dem Pfad ab und stürzte den Abhang neben dem Weg etwa 15 Meter tief ab. Dabei zog sie sich schwere, aber glücklicherweise keine lebensgefährlichen Verletzungen zu. Eine Behandlung in einem Krankenhaus war in jedem Fall nötig.

Der Ehemann der Verunglückten rief laut um Hilfe, was mehrere Passanten auf einem unterhalb gelegenen Weg hörten. Diese Helfer zögerten nicht, sondern kletterten den Steilen Hang bis zur Unglücksstelle hinauf. Mit vereinten Kräften zogen und trugen die engagierten Ersthelfer die Verletzte und später auch ihr Fahrrad zum Weg hinauf. Außerdem wählten die Helfer, unter ihnen vier freiwillige Feuerwehrleute aus Lelbach, den Notruf. Gegen 12.15 Uhr wurde daraufhin die Besatzung des in Sachsenhausen stationierten promedica-Rettungswagens alarmiert. 

Retter müssen zweieinhalb Kilometer laufen
Mit dem Fahrrad des Ehemanns der verunglückten Frau fuhr einer der Ersthelfer etwa sechs Kilometer aus dem dichten Wald heraus, um unweit der Aselbucht die RTW-Besatzung zu treffen und von dort aus zu lotsen. So weit wie möglich fuhren die Retter in den Wald hinein, mussten den RTW dann aber zurücklassen und mit ihrem schweren Equipment noch etwa zweieinhalb Kilometer zu Fuß zurücklegen. Auf dem Weg zur Einsatzstelle stieß auch ein Beamter der Wasserschutzpolizei, der ebenfalls über den Notfall informiert worden war, zu den Rettern. 

Bei der Verletzten eingetroffen, war für die Rettungskräfte schnell klar, dass man die 33-Jährige nicht bis zum Rettungswagen tragen konnte. Daher wurden sowohl Bergwacht Wildungen als auch die Fliegerstaffel der hessischen Polizei in Egelsbach alarmiert: Die einzige Möglichkeit bestand darin, die verletzte Frau mit der Winde eines Polizeihubschraubers hinaufzuziehen und aus dem Waldgebiet auszufliegen. Dieses Verfahren haben die Einsatzkräfte in der Vergangenheit mehrfach geübt, unter anderem in Williingen und an den Bilsteinklippen bei Bad Wildungen.

Auf einer Wiese nahe der Aselbucht wurde der Helikopter bei einer Zwischenlandung für den Windeneinsatz vorbereitet, zwei Bergwachtler stiegen zu. Nachdem die Hubschrauberbesatzung endlich die genaue Unglücksstelle aus der Luft hatte ausfindig machen können, wurden die Bergwacht-Mitglieder nacheinander mit der entsprechenden Ausrüstung hinuntergelassen. In einem speziellen Rettungssack wurde die Verletzte dann per Winde nach oben aus dem Wald hinausgeflogen. Der Hubschrauber landete schließlich wieder auf einer Wiese an der Kreisstraße 32 zwischen Vöhl und Aselbucht. Dorthin kehrte dann auch der promedica-Rettungswagen zurück, um die Patientin aufzunehmen und in ein Krankenhaus zu fliegen.

Rücksichtslose Spaziergängerin
Rettungskräfte lobten am Montag das Engagement der Ersthelfer, die der Verunglückten, aber auch Rettern und Bergwachtlern in dem mehrstündigen und kräftezehrenden Einsatz geholfen hätten. Für Unverständnis sorgte jedoch der Leichtsinn der Familie, die sich mit Fahrrädern auf dem Knorreichenstieg in große Gefahr gebracht hätten; Wut stieg in den Einsatzkräfte auf, als eine Spaziergängerin während der medizinischen Versorgung der Verletzten noch auf dem Pfad ohne jegliche Rücksicht über die am Boden liegende Frau hinwegstieg. (pfa) 

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Zuletzt bearbeitet am Montag, 07. August 2017 19:37

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