DIEMELSTADT. Urlaubsfreuden genießen ohne Hund, wollte eine Familie aus dem Ruhrgebiet. Die dreiköpfige Familie war am Samstagmorgen mit ihrem Audi auf der A 44 in Richtung Kassel unterwegs und legte eine Rast am Autohof bei Diemelstadt ein. Während die Mutter und das Kind im Wagen sitzen geblieben waren, trat der Fahrer mit seinem angeleinten Hund an den Rand des Parkplatzes und band das Tier in der Nähe zur Autobahn an einen Baum an.
Der Fahrer eines in der Nähe abgestellte Lkw erkannte die Situation und griff beherzt ein. Er startete seine Sattelzugmaschine und verlegte dem Audi den Weg, als sich dessen Fahrer ohne Hund aus dem Staub machen wollte. Nach einem kurzen Wortgefecht und der Androhung, die Polizei über diese Vorgehensweise zu informieren, sollte der Hund nicht wieder in das Auto steigen dürfen, wurde der Vierbeiner eingeladen. Ob der Hund tatsächlich das Urlaubsziel mit seiner Familie erreicht hat, darüber liegen keine Informationen vor.
Info:
Tausende Tiere werden jedes Jahr in der Urlaubszeit an der Straße ausgesetzt. Die Schätzungen gehen von 70.000 Fällen in Deutschland aus, in denen die Besitzer schlichtweg vergessen haben, ihr Haustier in die Urlaubsplanung mit einzubeziehen. Die armen Kreaturen sind sich oft selbst überlassen und werden Opfer von Verkehrsunfällen. Dabei ist das Aussetzen von Tieren kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftatt, die mit bis zu 25.000 Euro geahndet werden kann.
Tipp:
Hunde- und Katzenhalter sollten sich einige Monate vor Ferienbeginn über Unterbringungsmöglichkeiten ihres Tieres erkundigen. Oft geben Tierärzte oder Tierheime Adressen von Tierpensionen heraus, die sorgsam und liebevoll mit den Vierbeinern umzugehen wissen. Die Kosten pro Tag und Tier liegen zwischen 12 und 17 Euro. Der kurzfristige Gang zum Tierheim sollte die Ausnahme sein, da die Tierheime in der Urlaubszeit überfüllt sind.
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