DIEMELSEE. Minustemperaturen der letzten Tage haben den Diemelsee zufrieren lassen. Das ruft derzeit die Angelfreunde auf den Plan. Ein Eisangler am Diemelsee hatte gestern Abend reichlich Pech. Der 42-jährige Petrijünger betrat das noch brüchige Eis des Diemelsees in den späten Abendstunden, um im Mondlicht der Fischjagd nachzugehen. Seinen Platz wählte der Angler im Bereich der Diemelbrücke. Begleitet wurde der Angler von zwei Freunden, die sich aus Sicherheitsgründen nicht so weit auf das Eis wagten und ihr Fangglück in Ufernähe suchten. Nachdem der 42-Jährige, der aus dem Hochsauerland angereist war, mehrere Angellöcher gebohrt, seinen Klappstuhl positioniert hatte und die Rute mit Angelschnur in den Händen hielt, brach die Eisdecke unter dem Gewicht des Sauerländers zusammen, so dass er bis zum Hals in das eiskalte Wasser einbrach.
Ein zuvor von ihm ausgelegter Eishaken rettete dem 42-Jährigen wahrscheinlich das Leben. Die beiden Angelfreunde reagierten auf den Hilferuf des eingebrochenen und zogen den Mann an der Sicherheitsleine aus dem Wasser. Obwohl die Rettungsaktion nur wenige Minuten dauerte, erlitt der Angler starke Frostschäden an den Extremitäten. Die komplette Ausrüstung des Eisanglers ging bei der Aktion verloren, lediglich der Eishaken mit der Sicherheitsschnur, konnte gerettet werden.
Derzeit beträgt die Eisdicke auf dem Diemelsee zwischen 3 und 8 Zentimeter. Den übrigen Anglern scheint der gestrige Vorfall keine Angst zu machen, denn die ersten Eisangler bohrten heute bereits um 9.45 Uhr Eislöcher in den Diemelsee um ihrem Hobby zu frönen.
Info:
Wie das Bundeswasseramt in Waldeck gegenüber 112-magazin.de mitteilte, ist das Eisangeln auf dem Edersee verboten, auf dem Diemelsee aber nicht. Ralf Krause von der Wasserschutzpolizei Edersee warnt vor dem Betreten der Eisflächen und verweist auf einen Fall aus dem Jahr 2010, als am Edersee zwei Angler auf dem Eis eingebrochen waren, wobei ein Angler zu Tode kam.
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