Basdorfer Helikopterbaby kerngesund

Montag, 14. Februar 2011 09:43 geschrieben von  Migration

BASDORF. Vor Eintreffen der Retter gebar Heidi Henkler im Jahr 2010 zu Hause ein Baby. Wir fragten, wie es beiden geht. Mutter Heidi und Sohn Jamie Michael sind wohlauf, Anfang Februar feierte die Basdorfer Familie den ersten Geburtstag des Jungen, der am 2.2.2010 sogar schneller auf die Welt drang, als der Kasseler Rettungshubschrauber Christoph 7 fliegen konnte.

Zur Erinnerung: Tiefster Winter herrschte damals, als am errechneten Geburtstermin morgens im Bad die Fruchtblase der heute 22-jährigen Mutter platzte. Als wenig später bereits der Kopf des Babys zu sehen war, rief Mutter und Großmutter Brigitte Henkler einen Rettungswagen - doch der blieb bei Marienhagen in einer Schneewehe stecken. Die Leitstelle forderte den Rettungshubschrauber Christoph 7 an. Doch noch bevor das Team um Notarzt Peter Stahl in Basdorf eintraf, hielt Heidi Henkler ihr Baby im Arm.

Alles in allem dauerte die Hausgeburt nur rund 40 Minuten, erinnert sich "Hebamme" Brigitte Henkler. Nachdem sich Heidi Henkler vom Bad ins Schlafzimmer geschleppt hatte, folgten im Bett gerade mal zwei Wehen - und schon war Jamie da. "Uns blieb doch nichts anderes übrig, als Jamie allein zur Welt zu bringen", sagt die patente Großmutter. Sie wärmte damals im Ofen Handtücher, wickelte ihren Enkelsohn darin ein und legte das kleine Bündel auf den Bauch ihrer Tochter. Lediglich das Durchtrennen der Nabelschnur überließ Brigitte Henkler dem Hubschrauber-Notarzt.

"Wie schafft man das?"
Heidi Henkler selbst bekam nach eigenem Bekunden von alledem recht wenig mit. "Ich war wie weggetreten und bin eigentlich erst im Krankenhaus wieder richtig zu mir gekommen", sagt die 22-Jährige heute. "Wie schafft man das?" - diese und viele ähnliche Fragen hätten viele andere Mütter ihr gestellt. Immer wieder sei sie seit der Niederkunft vor einem Jahr von vielen Menschen auf die Hausgeburt im Do-it-yourself-Verfahren angesprochen worden. Eine Basdorferin machte damals ein Foto vom Rettungshubschrauber, rahmte es als Geschenk für Heidi Henkler ein und schrieb "Auf dem Weg zu Jamie-Michael" darunter. Nach dem Bericht auf 112-magazin.de (hier klicken) besuchte sogar ein Fernseh-Team die mutige Mutter und ihren Sohn.

"Jamie hört gern Musik, bewegt seine Arme im Takt und lacht viel", sagt seine stolze Mutter. Sechs Zähne hat der kleine Mann bereits, vier weitere brechen derzeit durch. Und auch mit seiner Körpergröße von 74 Zentimetern liegt der einjährige Basdorfer im gesunden Durchschnitt. "Warum sollte er sich auch anders entwickeln, nur weil ich ihn zu Hause zur Welt gebracht habe?", fragt Heidi Henkler. Die Geschichte, die bei Familienfeiern wie der Taufe Ende Mai immer wieder die Runde macht, will sie ihrem Sohn später auf jeden Fall erzählen. "Es ist schon was Besonderes."

Ausbildung erfolgreich abgeschlossen
Nach der Geburt machte Heidi Henkler acht Wochen Baby-Pause, dann setzte sie ihre Ausbildung zur Verkäuferin fort. Kurz vor dem ersten Geburtstag ihres Sohnes schloss die junge Frau Ende Januar die Lehre erfolgreich ab. Nun gönnt sie sich und ihrem Kind erst einmal wieder etwas mehr Zeit. "Ich will, dass Jamie viel von mir hat", unterstreicht die Basdorferin, "und dass er gesund bleibt".

Zuletzt bearbeitet am Montag, 08. August 2011 18:52

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