REHBACH. Bei einer Verpuffung in einem Campingbus-Vorzelt hat ein Mann in der Nacht lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Der 46-jährige Familienvater aus Einhausen im Kreis Bergstraße wurde nach notärztlicher Erstversorgung am frühen Morgen vom Wildunger Feuerwehrstützpunkt aus mit dem Rettungshubschrauber "Christoph Hessen" in eine Spezialklinik für Brandverletzte geflogen. Man habe den Patienten an der Einsatzstelle in einem lebensbedrohlichen Zustand angetroffen, sagte der Notarzt gegenüber 112-magazin.de.
Polizeiangaben zufolge hatten der 46-Jährige und seine gleichaltrige Ehefrau mit ihren anderthalb Jahre alten Zwillingen Ferien auf dem Campingplatz Rehbach gemacht. Vor dem Campingfahrzeug vom Typ Fiat Ducato war ein Vorzelt aufgebaut, in dem unter anderem eine gasbetriebene Kochgelegenheit stand. Für eines der Kinder wollte der Mann in der Nacht zu Sonntag gegen 3 Uhr ein Fläschchen zubereiten und setzte dazu den Gasherd im Vorzelt in Gang.
Zwillingspärchen unverletzt
Dabei kam es auch noch ungeklärten Gründen zu einer Verpuffung, bei der nahezu die gesamte Zelthaut abbrannte und der Mann schwerste Brandverletzungen erlitt. "Er war nur leicht bekleidet", sagte ein Polizist an der Unglücksstelle. Die Ehefrau erlitt leichte Verletzungen, die Kinder - ein Mädchen und ein Junge - blieben unverletzt.
Die Leitstelle alarmierte den Wildunger Notarzt und die Besatzungen zweier Rettungswagen, die Feuerwehren aus Hemfurth-Edersee, Bringhausen, Affoldern und Bergheim-Giflitz sowie die Ersthelfer der DLRG. Zunächst waren die Rettungskräfte von einer Explosion ausgegangen. Beim Eintreffen der Feuerwehrleute hätten bereits Passanten das brennende Vorzelt mit zwei Pulverfeuerlöschern erstickt, sagte der Edertaler Gemeindebrandinspektor Manfred Hankel. Die Brandschützer hätten die Einsatzstelle ausgeleuchtet und den Rettungsdienst unterstützt. Insgesamt waren rund 40 Feuerwehrleute ausgerückt.
Kripo nimmt Ermittlungen auf
Noch während Rettungsassistenten und Notarzt den 46-Jährigen im Rettungswagen versorgten und zum Landeplatz des angeforderten Rettungshubschraubers brachten, nahmen Beamte der Kriminalpolizei die Ermittlungen zur Brandursache auf. Ersten Erkenntnissen zufolge könnte ausgeströmtes Gas verpufft sein. Die Propangasflasche selbst war unbeschädigt. Die Ermittlungen dauern an.
Den Polizisten gegenüber gab die 46-Jährige an, die Familie sei erst am Vortag an den Edersee gekommen und habe auf dem Zeltplatz am Rehbacher Wendehammer Quartier bezogen. Es sei der erste gemeinsame Urlaub mit den Kindern gewesen. Die Mutter und ihre Zwillinge wurden in eine Wildunger Klinik gebracht.