Anrufe angeblicher Angehöriger: Enkeltrick misslingt

Donnerstag, 15. August 2013 17:22 geschrieben von  Migration

KORBACH/WILLINGEN. Offenbar schwappt eine neue Welle des Enkeltricks vor allem auf ältere Menschen im Kreis zu: Vier Damen im Alter zwischen 72 und 91 Jahren erhielten in den vergangenen Tagen Anrufe angeblicher Angehöriger.

Ein bislang unbekannter Mann meldete sich am Dienstagmittag gegen 14 Uhr telefonisch bei einer 87-jährigen Dame aus Willingen. Der Unbekannte gab sich als Verwandter aus und kündigte sich zum Kaffee an. Gleichzeitig trug er der verdutzten Willingerin auf, schon mal Geld bereit zu halten. Nachdem die resolute Frau dem Anrufer jedoch klar gemacht hatte, dass man auf keinen Fall verwandt sei, beendete sie kurzerhand das Gespräch.

Ein ähnliches Telefongespräch lief dann am Mittwochmittag gegen 13 Uhr zwischen einem Unbekannten und einer 91-jährigen Dame aus Korbach ab. Auch hier gab sich ein der Frau Unbekannter als ihr Vetter aus. Er kündigte seinen Besuch für den Nachmittag an. Den Grund für den Überraschungsbesuch nannte er nicht, er sagte lediglich, er habe etwas einzulösen. Die 91-Jährige beendete das Gespräch, und obwohl es keine Geldforderungen gab, informierte sie richtigerweise die Polizeistation in der Hagenstraße.

Die beschriebene Masche deutet laut Polizeisprecher Dirk Virnich auf eine Variante des sogenannten Enkeltricks hin. Mit den Worten "Rate mal, wer hier spricht" oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist älteren und allein lebenden Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld.

Donnerstagmorgen berichteten dann auch kurz hintereinander erneut zwei Frauen, 72 und 91 Jahre alt und in Korbach wohnhaft, von merkwürdigen Anrufen gegen 9 Uhr. Einmal gab sich der Anrufer als vermeintlicher Cousin aus, ein anderes Mal als "Willi aus Dortmund". Beide Frauen beendeten das Gespräch, da sie an einen Telefonstreich glaubten. Dennoch teilten auch sie ihre Eindrücke der Polizei mit.

Alle Angerufenen berichteten übereinstimmend, der Anrufer habe Hochdeutsch, eventuell mit norddeutschem oder osteuropäischem Akzent gesprochen. Auffällig sei gewesen, dass der Unbekannte während der Gespräche viel gelacht habe.

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich hier jemand einen üblen Streich erlaubt hat, denkbar ist aber auch, dass auf diese Art vertrauliche Informationen in Erfahrung gebracht werden sollten.

Um sich gegen den Enkeltrick erfolgreich zur Wehr zu setzen, sollte man laut Polizei misstrauisch sein, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt. Falls möglich, solle man sich die Telefonnummer des Anrufers notieren. Keinesfalls solle man am Telefon Auskunft über familiäre oder finanzielle Verhältnisse geben und den Telefonhörer auflegen, sobald der Anrufer Geld fordert. Bei verdächtigen Anrufen sollte man sich direkt an die nächstgelegene Polizeistation wenden.

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