SACHSENBERG/WETZLAR. Mit einer spektakulären Festnahme in Wetzlar ist wohl auch der Überfall auf die Sparkasse in Sachsenberg im Mai aufgeklärt: Einer aufmerksamen Polizeistreife ist es zu verdanken, dass offenbar eine gesuchte Serientäterin geschnappt wurde. Die 35-jährige Frau ist dringend tatverdächtig, mindestens vier Banken überfallen zu haben - darunter auch die Sparkasse im Lichtenfelser Stadtteil.
In Sachsenberg hatte sich die Täterin allerdings das falsche Ziel ausgesucht. Die Sparkasse in der Orker Straße ist eine reine Automatenfiliale. Die Angestellte konnte kein Geld rausgeben, die Täterin musste ohne Beute abziehen. Damals war von einem männlichen Täter die Rede.
Tiefe Stimme, männliche Erscheinung
In Solms-Oberbiel, Schöffengrund-Schwalbach (beide Lahn-Dill-Kreis) und Rabenau-Londorf (Landkreis Gießen) war die Frau allerdings erfolgreicher. Insgesamt erbeutete sie 17.000 Euro. Die Streifenpolizisten hatten die Ähnlichkeit mit einem Fahndungsfoto im Kopf, als sie die Frau in der Wetzlarer Straße in Wetzlar stoppten und kontrollieren wollten. Sie hatte keinerlei Papiere bei sich und machte auch keine Angaben zu Person. Wegen der tiefen Stimme und des männlichen Erscheinungsbildes, merkten die Beamten auch erst nicht, dass sie eine Frau vor sich hatten. Das wurde ihnen erst klar, als sie sie auf Waffen abtasten wollten.
Weil die Frau sich auch weiterhin beharrlich weigerte, auch nur irgendeine Angabe zu ihrer Person zu machen, starteten die Wetzlarer Staatsanwaltschaft und die Polizei einen Fahndungsaufruf. Der entscheidende Tipp kam aus dem Kollegenkreis. Ein Polizist erkannte die Frau. Es handelt sich um eine 35-Jährige aus dem Lahn-Dill-Kreis. Gegen sie wurde mittlerweile Haftbefehl erlassen. Sie sitzt in Untersuchungshaft. Derzeit wird geprüft, ob die Frau weitere Überfälle begangen hat.