Forst jagt Holzdiebe mit GPS-Sendern

Dienstag, 12. März 2013 07:25 geschrieben von  Migration

WALDECK-FRANKENBERG. Den steigenden Holzklau in heimischen Wäldern wollen die Forstämter nicht länger hinnehmen: Künftig kommen GPS-Sender zum Einsatz, um Holzdieben auf die Spur zu kommen.

Die hohen Energiepreise machen nicht nur dem Eigenheimbesitzer zu schaffen, auch die Waldbesitzer leiden darunter. Grund: Das Holz wird aus den Wäldern gestohlen, bevor es legal abtransportiert werden kann. Der Diebstahl von Holz aus dem Wald habe deutlich zugenommen, wie beispielsweise der Diemelstädter Forstamtleiter Martin Klein gegenüber 112-magazin.de erklärte. Im vergangenen Jahr wurde aus den von Hessen Forst betreuten Wäldern Holz im hohen sechsstelligen Wert geklaut.

Vor einigen Jahren habe es zwar schon Holzklau gegegen, doch habe dies aktuell stark zugenommen. In der Regel werde nicht nur Brennholz geklaut, das bereits in Meterstücken, gespalten am Wegesrand liegt und mit Kleinanhänger oder im Kofferraum abtransportiert wird, um im Winter das Eigenheim zu heizen. Immer häufiger komme es vor, dass meist fremde Holzhandels- oder Einschlagunternehmen, mit Langholzwagen und Kran lange und schwere Stämme aufladen und dieses gestohlene Holz verkaufen.

An Diebesgut kann man kein Eigentum erwerben - Anzeige droht auch Käufer
Derzeit erprobt Hessen Forst in einem Pilotprojekt den Einsatz von GPS-Sendern. Sobald das mit Sendern versehene Holz aus dem Wald abtransportiert wird, beginnt ein eigens entwickeltes GPS-System, Signale zu senden. Der Weg vom Wald bis zur Abladestelle kann auf diese Weise mühelos am Computer nachvollzogen werden. In einigen besonders stark betroffenen Forstämtern wurde diese neue Technik bereits erfolgreich etabliert. Hessen Forst und Polizei warnen Verbraucher in diesem Zusammenhang davor, gestohlenes Holz zu kaufen. An Diebesgut kann man laut Polizei nämlich kein Eigentum erwerben, das Holz wird sichergestellt und ein Strafverfahren wegen Hehlerei eingeleitet. So kann ein Schnäppchen schnell mit einer Anzeige und hoher Strafen enden. 

Es ist daher ratsam, sein Brennholz legal zu erwerben. Ansprechpartner sind die Forstämter sowie Fachmärkte und weitere regionale Anbieter. Die Preise für an den Wegesrand gerückte Holz im Forstamt Diemelstadt inklusive Mehrwertsteuer betragen derzeit für Laubholz (Buche, Esche, Eiche) 58 Euro je Festmeter. Nadelhölzer wie Fichte, Lärche, Tanne oder Douglasie werden mit 42 Euro je Festmeter berechnet.

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Zuletzt bearbeitet am Donnerstag, 14. März 2013 09:57

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