Schockanrufe: Fünfstelliger Betrag erbeutet

Dienstag, 26. Februar 2013 17:48 geschrieben von  Migration

FRANKENBERG. Betrüger haben mit einem sogenannten Schockanruf eine Frau in Frankenberg dazu gebracht, einem Kurier einen fünfstelligen Betrag auszuhändigen. Im Zusammenhang mit der Tat sucht die Polizei einen dunkelroten oder weinroten Kombi.

Zwei Frankenberger Frauen im Alter von 53 und 59 Jahren erhielten am Dienstagmittag unabhängig voneinander Schockanrufe. Nach einiger Zeit der Ruhe vor dieser betrügerischen Masche haben sich die aktuellen Anrufe für die Betrüger gelohnt: In einem Fall wurden einem Kurier mehrere Tausend Euro übergeben. Die letzten Fälle von Schockanrufen im Landkreis ereigneten sich im Januar in Bad Arolsen.

Kurz nach 11 Uhr klingelte bei der 53-jährigen Frau das Telefon. Eine männliche Stimme erklärte der Dame in russischer Sprache, ihre Tochter habe einen schweren Unglücksfall erlitten. Zur Regulierung der Angelegenheit werde dringend Geld benötigt. Ein Kurier werde in Kürze bei ihr erscheinen, um die Summe abzuholen. "Verstört und in Angst und Schrecken versetzt, übergab die Frau gegen 12 Uhr einem unbekannten Mann den eingeforderten hohen Geldbetrag an der Haustür", sagte am Nachmittag Polizeisprecher Dirk Virnich.

Geldabholer mit auffälliger langer grauer Wollmütze
Von dem Kurier liegt folgende Beschreibung vor: Ungefähr 25 bis 30 Jahre alt, 1,60 bis 1,70 Meter groß und von schlanker Gestalt, schmales Gesicht, dunkler Teint mit südosteuropäischem Aussehen. Er war bekleidet mit einem grau/anthrazitfarbenen Pullover und Bluejeans. Auffällig war laut Virnich seine lange graue Wollmütze, die mit der Spitze hinten auf der Oberbekleidung lag.

Erst als kurze Zeit später die Tochter, also die vermeintlich Verunglückte, persönlich bei ihrer Mutter erschien, wurde man sich des Betruges bewusst und verständigte die Polizei.

Die Polizei ermittelte zwischenzeitlich, dass der Kurier einen dunkelroten oder weinroten Kombi der Marke VW gefahren hatte. Der Wagen war während der Geldübergabe in der Wigand-Gerstenberg-Straße unterhalt des Leiterbergweges geparkt. Dort teilt sich die Wigand-Gerstenberg-Straße, ein Teil verläuft als Einbahnstraße, in der der rote Wagen gesehen wurde. Weitere Hinweise zu dem Auto, seinem Kennzeichen oder dem Fahrer fehlen bislang - würden den Ermittlern aber sehr weiterhelen.

Weitere Frau wird misstrauisch und legt auf
Gegen 11.30 Uhr erhielt auch eine 59-jährige Frankenbergerin einen gleichgelagerten Anruf, ebenso mit der Schilderung eines Unglückfalles. Hier wurde die Angerufene jedoch sofort misstrauisch und beendete das Gespräch. Unmittelbar danach verständigte sie die Frankenberger Polizei.

Immer wieder werden russischsprachige Mitbürger Opfer solcher Schockanrufe, in denen es die Anrufer regelmäßig schaffen, die Angerufenen in Angst und Schrecken zu versetzen. "Durch geschickte Gesprächsführung gelingt es den Betrügern leider auch immer wieder teilweise hohe Summen zu ergaunern", sagte Virnich am Dienstag.

Einmal mehr bittet die Polizei darum, über diese Vorfälle mit Bekannten, Freunden und Nachbarn zu sprechen, um möglichst viele Menschen vor dieser Masche zu warnen. Aufgrund der Betrugsfälle von Dienstagvormittag muss damit gerechnet werden, dass es auch in den nächsten Tagen andernorts im Landkreis zu solchen Anrufen kommen kann.

Alle Fälle melden - auch wenn kein Geld fließt
Die Polizei rät daher dringend, nicht auf solche Forderungen einzugehen, sich jedoch Stimme und sprachliche Besonderheiten einzuprägen. Zudem solle man sich - falls möglich - die angezeigte oder die für einen eventuellen Rückruf genannte Telefonnummer notieren. Bei Kontakt zu Personen wie Kurieren solle man sich die Personenbeschreibung, genutzte Fahrzeuge und Kennzeichen einprägen. "Wenden Sie sich umgehend an Ihre nächste Polizeidienststelle", sagte der Sprecher. Für die polizeilichen Ermittlungen sei es wichtig, dass alle "Schockanrufe" gemeldet würden, auch wenn sie nicht erfolgreich waren.

Im aktuellen Fall erbittet die Kriminalpolizei in Korbach, Telefon 05631/971-0, Hinweise. Auch die Polizei in Frankenberg, Telefon 06451/7203-0, oder allen anderen Polizeidienststellen nehmen Hinweise entgegen.

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Zuletzt bearbeitet am Dienstag, 26. Februar 2013 17:53

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