Polizeieinsatz: Drogendealer war lediglich Geocacher

Sonntag, 09. Oktober 2011 12:25 geschrieben von  Migration

BAD WILDUNGEN. Ein Kurgast hat einen vermeintlichen Drogendealer beim Verstecken von Rauschgift beobachtet und die Polizei verständigt. Noch bevor die Streife eintraf, "flüchtete" der "Täter" - bei ihm handelte es sich um einen modernen Schatzsucher, der beim sogenannten Geocaching eine markierte Station gesucht hatte.

Der etwa 50 Jahre alte Kurgast aus Essen rief am Samstag per Notruf die Wildunger Polizei: Hinter der Wandelhalle hatte der Essener einen "Verdächtigen" beobachtet, der nach Meinung des Anrufers entweder Diebesgut aus Autoaufbrüchen oder aber eher Drogen in einem Bodenversteck deponierte. Als Lager für sein "kriminelles Treiben" wählte der "Verdächtige" ein Loch in der Erde unter einem geschnitzten Kunstwerk.

Als wenig später die Streifenwagenbesatzung am "Tatort" eintraf, hatte der "Drogendealer" bereits das Weite gesucht. Der aufgeregte Anrufer führte die Polizisten zu dem Versteck - dort fanden die Ermittler allerdings keine Drogen und auch kein Diebesgut - stattdessen lagen in der Dose in der Erde Datenblätter für die als Geocaching bezeichnete moderne Schatzsuche. Und statt Rauschgift waren in dem Behälter Spielsache deponiert, die die Schatzsucher bei diesem Navigationsspiel immer wieder gegen neue Dinge austauschen. "Statt Drogen oder Hehlerware haben wir einen Bagger und ein Krokodil aus Plastik gefunden", sagte einer eingesetzten Polizisten mit einem Schmunzeln. Dennoch: Der Kurgast habe richtig gehandelt - wer etwas aus seiner Sicht Verdächtiges beobachte, solle nicht zögern und die Polizei verständigen.

Zuletzt bearbeitet am Sonntag, 09. Oktober 2011 12:56

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