KORBACH. Frau verloren, Rechnungen nicht bezahlt, als Polizeibeamter ausgegeben: Die Spielsucht hat einen Korbacher ruiniert. Bereits im vergangenen Jahr hatte er in Marl (bei Recklinghausen) mehrere Straftaten begangen und mit dem erlangten Bargeld seine Spielsucht befriedigt. Hierfür war er zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden.
"Der Mann nutzte seine Bewährungszeit aber nicht, um sich von seiner Spielsucht zu befreien", berichtete Polizeisprecher Volker König. Die Ehe sei auseinandergegangen, die Frau mit der gemeinsamen Tochter in eine neue Wohnung gezogen. Seitdem sei der 26-Jährige ohne Wohnsitz gewesen und sei bei seinen Eltern untergekommen.
Es folgten weitere Straftaten: So kaufte er für über 4500 Euro Euro Kupferrohre und beglich die Rechnung nicht. Er mietete sich in teuren Hotels ein und verschwand, ohne die Rechnung zu bezahlen.
Er gab sich gegenüber einem unter Betreuung stehenden Mann als Kriminalbeamter aus und verlangte eine finanzielle Entschädigung, um die Bestrafung wegen einer vermeintlichen Vergewaltigung verhindern zu können. Mit der so ergaunerten EC-Karte kaufte er Mobiltelefone und ein Laptop im Wert von 2000 Euro und veräußerte sie weiter. Zusätzlich entwendete er die Kreditkarte seines Vaters und kaufte damit Computer und Zubehör im Wer von fast 5000 Euro.
Seit Mitte der Woche ist damit Schluss: Die Kriminalpolizei Korbach nahm den Mann fest. In seiner Vernehmung gestand er die Taten. Als Motiv gab er seine Spielsucht an. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kassel erließ der Haftrichter wegen Wiederholungsgefahr Haftbefehl. Er wurde in die JVA nach Kassel eingeliefert.