KORBACH. Vier Freunde sind zu einer Diskoveranstaltung nach Dortmund gefahren, nur drei von ihnen kehrten mit dem Wagen zurück, zwei der jungen Männer mussten eine Blutprobe abgeben und einer ist wohl richtig sauer: So lässt sich eine Geschichte zusammenfassen, die sich in der Nacht zu Sonntag zutrug und die Polizei beschäftigte.
Wie der Dienstgruppenleiter der Korbacher Polizeistation am Sonntag gegenüber 112-magazin.de berichtete, waren vier Korbacher im Alter von 24, 26, 28 und 29 Jahren am Samstagabend gemeinsam nach Dortmund zu einer Diskogroßveranstaltung in der Westfalenhalle gefahren. Dazu nutzten sie den BMW eines 59-Jährigen, dessen 24 Jahre alter Sohn am Steuer saß. Am Ziel angekommen, stellten die Korbacher das Auto auf dem Parkplatz ab und stürzten sich ins Diskogetümmel.
Aus den Augen verloren
Einer der Mitfahrer bat den 24-Jährigen im Laufe des Abends um den Autoschlüssel, weil er die Veranstaltung bereits verlassen und im Auto auf die Freunde warten wollte. Im weiteren Verlauf der Diskoparty verloren sich die Freunde in der Halle aus den Augen, der 24-Jährige hatte offenbar andere Bekannte getroffen und den weiteren Abend mit ihnen verbracht. Um seine Mitfahrer kümmerte er sich offenbar nicht mehr - sie warteten laut Polizei mehrere Stunden lang am BMW, versuchten vergeblich, ihren Freund telefonisch zu erreichen, und auch eine weitere Suche in der Halle führte das Quertett nicht wieder zusammen. Weil einer der Männer aber den Schlüssel für den Wagen hatte, fuhren die drei Korbacher um 5 Uhr am frühen Sonntagmorgen mit dem BMW nach Korbach zurück.
Freunde waren weg - Auto auch
Etwa eine Stunde später bemerkte der 24-Jährige, dass seine Freunde und auch das Auto weg waren. Der junge Mann informierte seinen Vater in einem Korbacher Stadtteil, der wiederum zog die Polizei hinzu und nannte den Beamten die Namen der Mitfahrer. Eine Streife fuhr die Anschriften an und entdeckten den BMW vor der Wohnung eines 28-Jährigen. Die Ermittlungen ergaben, dass ein vermutlich unter Drogeneinfluss stehender 29-Jähriger die Strecke von Dortmund bis Korbach gefahren war. Zu Hause überließ er den Wagen den beiden anderen Männern - der alkoholisierte 28-Jährige fuhr kurzerhand mit dem Auto den 26-Jährigen nach Hause und steuerte dann seine eigene Anschrift an.
Die Polizei zog den Führerschein des 28-Jährigen ein und ordnete eine Blutprobe an. Diese musste auch der 29-Jährige abgegen, seinen Führerschein durfte er aber vorerst behalten. Gegen die beiden jungen Männer ergingen Strafanzeigen wegen Fahrens unter Alkohol- beziehungsweise Drogeneinfluss. Obendrein werden sich die beiden den Zorn des 24-Jährigen zugezogen haben, der sich um eine andere Fahrgelegenheit von Dortmund nach Hause kümmern musste. Immerhin: Das Auto war ohne Schaden geblieben - ob das auch für die Freundschaft der Männer gilt, bleibt abzuwarten.