NEUKIRCHEN. Fahrlässigkeit hat nach neuesten Erkenntnissen der Polizei zu dem tragischen Brand in Neukirchen Ende September geführt. Ansätze für Vorsatz oder einen tchnischen Defekt haben die Ermittler nicht gefunden.
Brandermittler der Korbacher Kriminalpolizei und des Landeskriminalamtes hätten die Brandstelle inzwischen "eingehend untersucht", heißt es in einer Polizeimeldung vom Dienstag. Der Brand war im Wohnzimmer ausgebrochen. Da sich in der Nähe keine elektrischen Einrichtungen und Anlagen befanden, schließen die Beamten einen technischen Defekt als mögliche Ursache aus. Bislang hätten sich auch "keinerlei Anzeichen" für Brandstiftung ergeben. "Fahrlässigkeit" erscheine deswegen inzwischen am Wahrscheinlichsten.
Fahrlässigkeit bedeutet in diesem Fall, dass der 38-Jährige den Brand selbst verursacht hat - ohne einen Vorsatz. Eine fahrlässige Brandstiftung liegt zum Beispiel dann vor, wenn man mit einer brennenden Zigarette einschläft und daraufhin ein Brand entsteht. Die Ermittlungen dauern laut König noch an.
Bei dem Brand waren am 24. September vier der fünf Bewohner ums Leben gekommen. Sie starben an einer Rauchgasvergiftung. Die beiden verstorbenen 34 und 28 Jahre alten Frauen und die beiden 10 und 5 Jahre alten Kinder sind in ihre Heimat nach Litauen überführt und dort beigesetzt worden. Ein 38-jähriger Mann konnte sich als einziger retten. Er war damals stark alkoholisiert. Bei seiner polizeilichen Vernehmung machte der Mann mit türkischen Wurzeln von seinem Schweigerecht Gebrauch. Auf Nachfrage erklärte Polizeisprecher Volker König, dass der Mann sich derzeit im Ausland aufhalte. Die zuständige Staatsanwaltschaft werde nach Abschluss aller Untersuchungen entscheiden, ob Anklage gegen den 38-Jährigen erhoben wird.
112-magazin.de berichtete mehrfach, zuletzt:
Brandtragödie in Neukirchen: Alle vier Opfer erstickt (28. September 2012, mit Fotos)
Über die Gefahren zuhause informiert deswegen demnächst die Feuerwehr Sachsenberg:
Informationen zu "Sicherheit im Haushalt" (Dienstag, 23. Oktober 2012)