Unfallfluchten: Polizei klärt vier Fälle

Sonntag, 29. Juli 2012 11:08 geschrieben von  Migration

BAD AROLSEN/DIEMELSTADT/VASBECK. Vier Fälle von Unfallflucht hat die Bad Arolser Polizei innerhalb eines Tages geklärt - vor allem dank der Hilfe aufmerksamer Zeugen. Den ausfindig gemachten Flüchtigen droht nun eine Anzeige.

Wie der Dienstgruppenleiter der Bad Arolser Polizei am Sonntagmorgen gegenüber 112-magazin.de berichtete, seien alle vier Fälle am Freitag passiert beziehungsweise angezeigt worden und am selben Tag geklärt worden. Dies sei in dieser Häufung recht ungewöhnlich, hieß es. Dank richtete der Dienstgruppenleiter in diesem Zusammenhang an die Zeugen, die durch aufmerksame Beobachtungen und rasche Mitteilung an die Polizei deren Ermittlungen unterstützt hätten. Flüchtige Fahrer zu ermitteln sei nicht nur wegen deren Bestrafung wichtig, sondern vor allem auch die Voraussetzung dafür, dass die Geschädigten den ihnen entstandenen Schaden erstattet bekommen.

Pole streift Polo
Der erst der vier Fälle passierte laut Polizei bereits am Donnerstag, wurde aber erst am Freitag zur Anzeige gebracht. Demnach befuhr 35 Jahre alter Mann aus Diemelstadt am Vortag mit seinem getunten und tiefer gelegten VW Polo den Wendeweg in Rhoden. Dort kam ihm ein polnischer Sattelzug entgegen, der wegen eines geparkten Lastwagens eigentlich hätte anhalten und den Polo vorbeilassen müssen - doch der Lkw-Fahrer setzte die Fahrt fort, streifte den Kleinwagen und machte sich aus dem Staub. Ein Zeuge, der zu dieser Zeit gerade im Wendeweg in seinem Auto saß und das Geschehen beobachtete, machte ein Foto von dem flüchtigen Lastwagen und stellte es dem 35-jährigen Polofahrer später zur Verfügung. Über eine Aufschrift auf dem Lkw ermittelte die Arolser Polizei die Spedition in Polen, dort versucht man nun herauszufinden, wer am Steuer saß.

Ebenfalls ein Lkw-Fahrer war es, der nach einem Unfall auf der Landesstraße 3078 zwischen Massenhausen und Vasbeck einfach abhaute. Laut Polizei befuhr ein später ermittelter 31-Jähriger aus Bebra mit einem 7,5 Tonner die Strecke in Richtung Vasbeck, ihm entgegen kam ein Sattelzug eines Korbacher Bauunternehmens. Der 7,5 Tonner geriet über die Fahrbahnmitte hinaus, die Außenspiegel der beiden Laster schlugen gegeneinander. Das zerstörte Spiegelglas flog durch die geöffnete Scheibe in das Führerhaus und traf den Fahrer des Bauunternehmens an Gesicht und Schulter - der Mann blieb aber unverletzt. Ein weiterer Teil des Spiegels flog gegen ein nachfolgendes Auto, auch darin blieb der Fahrer unverletzt. Gut zweieinhalb Stunden nach der Unfallflucht entdeckte einer der Geschädigten den 7,5 Tonner auf der Mengeringhäuser Umgehung zufällig wieder und verständigte die Polizei. Diese stoppte den Mann.

"Nichts mitbekommen"
Beim Ausparken vor der Zulassungsstelle am Marktplatz in Mengeringhausen beschädigte ein zunächst unbekannter Autofahrer am Freitagmorgen gegen 8.50 Uhr den geparkten BMW eines 33-Jähriger. Aufmerksame Zeugen nannten der von dem BMW-Besitzer informierten Polizei das Kennzeichen eines Wagens, den sie zuvor auf dem Marktplatz hatten stehen sehen. Die Polizei suchte den Fahrzeughalter, einen 75-jähriger Mann aus Diemelstadt, auf und entdeckten an dessen Ford Scorpio zum Unfall mit dem BMW passende Spuren. Der Rentner räumte ein, in Mengeringhausen gewesen zu sein - von einem "Parkrempler" will er aber nichts mitbekommen haben.

Damit konnte sich ein 21 Jahre Schrottsammler nicht rausreden. Denn nachdem er beim Rangieren mit seinem Pritschenwagen in der Schlossstraße am Freitag gegen 16.15 Uhr eine Laterne gerammt hatte, stiegen der Fahrer und sein Begleiter aus, nahmen die Laterne in Augenschein und fuhren anschließend einfach davon. Zeugen gaben an, bei dem Unfall habe es "richtig laut gescheppert" - sogar ein Lampenschirm war zu Boden gefallen. Mehrere Passanten merkten sich das Kennzeichen des in Mönchengladbach zugelassenen Transporters, den eine Streife schließlich noch im Arolser Stadtgebiet entdeckte.

In allen Fällen Anzeige
In allen Fällen erstattete die Polizei Anzeige gegen die flüchtigen und ermittelten Fahrer. Wer eine Unfallflucht begeht und ermittelt wird, muss mit einer Geld- oder je nach Vorbelastungen sogar mit einer Haftstrafe rechnen. Straffrei geht dagegen in der Regel aus, wer sich innerhalb von 24 Stunden nach einer Unfallflucht selbst bei der Polizei oder dem Geschädigten meldet.

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