Schockanruf: Betrüger fünfstelligen Betrag gezahlt

Donnerstag, 05. Juli 2012 17:42 geschrieben von  Migration

BAD AROLSEN. Nachdem ein vermeintlicher Anwalt am Donnerstag Geld von einer Seniorin erschwindelte, hat ein weiterer Betrüger mit einem sogenannten Schockanruf eine ältere Dame zur Herausgabe von Bargeld veranlasst.

Wie üblich werden gezielt aus Russland stammende, meist ältere Mitbürger, Opfer von Betrügern. Die Täter schilderten in einem Telefonat in perfektem Russisch eine Notsituation, wie zum Beispiel einen schweren Sturz oder einen Verkehrsunfall, in die ein Angehöriger des Angerufenen verwickelt sei und aus der sich finanzielle Folgen entwickeln würden. Die dabei dramatisch geschilderten Notlagen von angeblichen Familienmitgliedern wirkten auf die Opfer am Telefon sehr schockierend.

Gegen 10.45 Uhr meldete sich am Donnerstag ein Unbekannter telefonisch bei einer Bad Arolserin. In russischer Sprache gab der Mann vor, ein bekannter Rechtsanwalt ihres Sohnes zu sein. Bei einem Verkehrsunfall sei ihr Sohn zwar nur leicht verletzt worden, allerdings gebe es Probleme mit einem verletzten Mädchen. Da der Unfallgegner nicht versichert sei, das Mädchen aber dringend am Kopf operiert werden müsse, solle sie umgehend 20.000 Euro für die Behandlungskosten bereithalten.

Einwände, der Sohn sei doch in Korbach an der Arbeit und könne jetzt gar keinen Unfall gehabt haben oder das Geld könne selbst in Korbach vorbeigebracht werden, wiegelte der Betrüger geschickt ab. Letztlich ließ sich die später Geschädigte auf die Forderungen ein, immerhin hatten sie die Schilderungen des Anrufers sehr aufgeregt, zudem war sie um das Wohl ihres Sohnes besorgt.

Es wurde verabredet, dass sämtlich sofort verfügbares Geld, es handelte sich um eine fünfstellige Summe, demnächst einem Boten übergeben werden soll. Nur wenige Minuten nach dem Anruf erschien tatsächlich ein junger Mann an der Haustür der Betrogenen in der Pestalozzistraße. Die Anschrift habe er angeblich vom verletzten Sohn bekommen. Misstrauisch, aber noch immer zu sehr besorgt um ihren Sohn, wechselte das Geld den Besitzer. Der vermeintliche Geldbote steckte das Geld lose in die Hosentasche und ging in Richtung Wilhelm-von-Humboldt-Straße davon. Erst danach erreichte die Frau ihren Sohn an der Arbeit und erfuhr, dass sie einem Betrüger zum Opfer gefallen war.

Der Geldbote ist 15 bis 16 Jahre alt, etwa 1,80 Meter groß, hat kurze, rote Haare. Bekleidet war er mit hellen Schuhen, blauer Hose und kariertem Hemd. Auffällig waren Vernarbungen an der linken Wange des Jungen. Die Kriminalpolizei bittet dringend um sachdienlich Hinweise an die Rufnummer 05631/971-0

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