KORBACH. Mit einem "lachenden und einem weinenden Auge" hat der Leiter der Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg, Hubertus Hannappel, den langjährigen Korbacher Stationsleiter Reiner Sauerland verabschiedet. Der 55-Jährige wechselt zur größten nordhessischen Polizeistation, dem Polizeirevier Mitte in Kassel, deren Leitung er ab sofort inne hat.
Das lachende Auge hatte Hannappel bei der Verabschiedung, weil er sich für den bisherigen Korbacher Stationsleiter freut, eine weitere Sprosse auf der Karriereleiter emporzusteigen; das weinende Auge, weil die Polizei in Waldeck-Frankenberg eine "herausragende Führungspersönlichkeit verliert". Mit seinem Wechsel zum Polizeirevier Mitte in Kassel geht für Sauerland eine Überleitung in den höheren Polizeivollzugsdienst einher. Wer die Leitung der Polizeistation Korbach übernehmen wird, steht bislang laut Hannappel nicht fest. Die kommissarische Leitung hat Achim Jesinghausen inne, als Leiter der Ermittlungsgruppe bislang stellvertretender Dienststellenleiter. Offiziell war der 1. Mai der Termin der Umsetzung, die formelle Zustimmung aus dem hessischen Innenministerium erfolgte aber erst an diesem Montag.
Fast 24 Jahren in Führungspositionen in Waldeck-Frankenberg
Reiner Sauerland aus Marsberg-Westheim war in den vergangenen 24 Jahren in verschiedenen (Führungs-)Positionen bei der Polizei in Waldeck-Frankenberg tätig. Seit 1988 war er zunächst als Dienstgruppenleiter eingesetzt, anschließend in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und danach in der heutigen Führungsgruppe bei der Direktion tätig. Seit 2001 leitete der 55-Jährige zunächst die Polizeistation Bad Arolsen, bevor er nach dem Eintritt von Hartmut Meyer Ende 2004 dessen Leitungsfunktion in der Korbacher Station übernahm. Lediglich für ein Jahr kehrte Sauerland dem Landkreis den Rücken, als er den früheren Waldeck-Frankenberger Polizeidirektor und jetzigem Polizeipräsidenten von Osthessen, Alfons Hoff, beim Aufbau des neuen PP Ost in Fulda unterstützte.
Zu seinen Beweggründen, nun nach Kassel zu wechseln, sagte der verheiratete Vater von zwei erwachsenen Töchtern, sagte der Westheimer, er habe in seinem gesamten Dienstleben "alle paar Jahre immer wieder eine neue Funktion angestrebt". Nun sei der richtige Zeitpunkt für eine neue Aufgabe, die ihn sehr reize, sagte Sauerland. Seine neue Dienststelle in Kassel sei mit rund 100 Mitarbeitern mehr als doppelt so groß wie die Korbacher Wache. Dadurch werde die neue Tätigkeit noch mehr Personalführung als bisher beinhalten und noch auch andere Aufgaben mit sich bringen. In nächster Zeit würden zudem in Kassel mehrere große Veranstaltungen anstehen, die die Polizei intensiv begleiten werde. Sauerland nannte dabei die documenta, den Hessentag und die Kasseler 1100-Jahr-Feier.
Auf seine Tätigkeiten in Waldeck-Frankenberg könne er zufrieden zurückblicken, sagte Sauerland. Etwas enttäuscht sei er jedoch darüber, dass der von ihm angestrebte Umzug der Polizeistation aus der Hagenstraße ins ehemalige Landratsamt in der Pommernstraße - dem aktuellen Dienstsitz von Direktion, Kripo und Verkehrsdienst - noch nicht vollzogen ist. "Das ist unschön, aber wir sind auf einem guten Weg", sagte der scheidende Stationsleiter. Vermutlich 2013 erfolge der Umzug, kündigte Hannappel an, "und dann ist Reiner Sauerland ein gern gesehener Ehrengast".
