Kommt die ASP auch in den Landkreis Waldeck-Frankenberg?

Mittwoch, 24. Juli 2024 09:20 geschrieben von  Redaktion
Die Afrikanische Schweinepest breitet sich in Hessen weiter aus. Die Afrikanische Schweinepest breitet sich in Hessen weiter aus. Symbolbild: 112-magazin.de

WALDECK-FRANKENBERG. Im Bundesland Hessen ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) ausgebrochen - Im Zuge der Seuchenprävention sind alle Jagdausübungsberechtigten aufgefordert, Ausschau nach sogenannten Indikatorschweinen zu halten. Tipps zum Umgang mit Schwarzwild gibt der Direktor der Waldeckischen Domalialverwaltung Hendrik Block.

In Südhessen, in der Region um Rüsselsheim sind die ersten Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) an Wildschweinen für Hessen bestätigt worden. Im Zuge der Seuchenprävention sind alle Jagdausübungsberechtigten aufgefordert, Ausschau nach sogenannten Indikatorschweinen zu halten. Diese sollen beprobt werden, um so die mögliche Ausbreitung des Virus zu monitoren und ggf. Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Als Indikatorschweine gelten tot aufgefundene Wildschweine (Fallwild), Unfallwildschweine und schwerkranke Wildschweine

An noch lebenden Stücken gelten Fieber, Schwäche, Fressunlust, Bewegungsstörungen und Atemprobleme, aber auch Durchfall, Blutungen aus Nase, After und Haut sowie Aborte als Symptome der ASP. Auch zeigen erkrankte Tiere mitunter eine verringerte Fluchtbereitschaft. Sollten Jagdausübungsberechtigte ein Indikatorschwein finden oder erlegen, empfehlen wir folgendes, mit dem Veterinäramt abgestimmtes Vorgehen.

• Information des Veterinäramtes und der Domanialverwaltung

• Markierung des Fundortes (Koordinaten)

• Probenentnahme mittels Tupferprobe (beim Veterinäramt erhältlich)

• Sicherung des Kadavers (mit einer Plane abdecken)

• Einreichung der Probe beim Veterinäramt

• Ergebnis abwarten: wenn negativ: Plane bergen, Stück im Wald belassen, wenn positiv: Bergung über Bergeteam (Bergeteam steht über die Veterinärbehörde inkl. ausgestattetem Anhänger bereit)

Bitte desinfizieren Sie auf jeden Fall Ihr Schuhwerk und Ihre Kleidung, sofern Sie einem Indikatorschwein zu nahegekommen sind. Eine Verbreitung des Virus ist über direkten Kontakt mit infizierten Tieren möglich, insbesondere über Blutkontakt. Darüber hinaus kann das Virus in direkt über verunreinigte Gegenstände (Werkzeuge, Fahrzeuge, Schuhe/Kleidung etc.), Lebensmittel oder über kontaminiertes Futter übertragen werden, daher die Bitte diesen Kontakt zu vermeiden und möglicherweise kontaminierte Gegenstände zu desinfizieren. Bitte beachten Sie dies auch, wenn Sie außerhalb eigener Reviere auf Schwarzwild jagen.

Die intensive Bejagung des Schwarzwildes gilt als erforderliche ASP-Prophylaxe. Herr Block appelliert daher, die Chancen auf Schwarzwild unter Berücksichtigung des Muttertierschutzes vollumfänglich - auch ohne Rücksicht auf das optimale Küchengewicht - zu nutzen. Beim Erlegen von Schwarzwild wird folgendes Vorgehen empfohlen:

• Schwarzwild wird am Ort der Erlegung aufgebrochen, um eventuell vorhandene Erreger nicht zu verschleppen

• Transport von Schwarzwild im Wildträger nur in einer Wildwanne, um das Verteilen von Schweiß zu vermeiden

• Nach Kontakt mit Schwarzwild ist es generell zu empfehlen Fahrzeug, Werkzeuge, Schuhe, Kleidung und Jagdgeräte zu desinfizieren.

Auch die Polizeibehörden werden aufgerufen, bei Wildunfällen auf kontaminierte Wildschweine zu achten und das Veterinäramt zu informieren.

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Zuletzt bearbeitet am Mittwoch, 24. Juli 2024 10:16

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