Telefonbetrüger in Arolsen, Frankenberg und Korbach am Werk

Mittwoch, 05. August 2020 17:36 geschrieben von  Migration
Die Polizei in Waldeck-Frankenberg warnt vor Gewinnversprechen die Geld kosten. Die Polizei in Waldeck-Frankenberg warnt vor Gewinnversprechen die Geld kosten. Symbolfoto: 112-magazin

WALDECK-FRANKENBERG. Zahlreiche Anrufe von Betrügern erhielten Bürger und Bürgerinnen im Landkreis Waldeck-Frankenberg: Entweder gaukelten die Anrufer einen vermeintlichen Gewinn vor oder sie stellten sich als Polizeibeamte vor. In allen Fällen fielen die Angerufenen, überwiegend Senioren nicht auf die Betrüger herein.

Sie bekommen per Telefon, E-Mail oder Post, eine Nachricht, die lautet: Sie haben gewonnen! Wer aber eine solche Nachricht bekommt, sollte vorsichtig sein. Denn dabei kann es sich um eine Betrugsmasche mit Gewinnversprechen handeln. Das Versprechen angeblich hoher Gewinne ist eine Masche, die Betrüger in den unterschiedlichsten Varianten anwenden. Die Methode ist immer ähnlich: Vor einer Gewinnübergabe werden die Opfer dazu aufgefordert, eine Gegenleistung zu erbringen, zum Beispiel eine kostenpflichtige Hotline (Telefondienst) anzurufen, Gebühren zu bezahlen oder Gutscheinkarten zu kaufen.

So erging es auch einem 77-jähriger Korbacher, der am Dienstag (4. August) einen Anruf einer angeblichen Lotteriegesellschaft erhielt. Ihm wurde mitgeteilt, dass er 9000 Euro gewonnen habe. Für die Geldübergabe wurde ein Termin am nächsten Tag vorgeschlagen, bei dem ein Mitarbeiter der Lotteriegesellschaft und ein Notar das Geld bringen sollten. Allerdings sollte der Korbacher  dafür 1000 Euro Gebühren bezahlen. Der Mann fiel nicht auf den Betrüger herein und verständigte die Polizei.

Ähnliche Anrufe gingen bei einer 66-jährigen Frau aus Bad Arolsen ein. Am Montag (3. August) teilte ihr der Anrufer mit, dass sie einen Bargeldbetrag in Höhe von 48.500 Euro gewonnen habe. Sie könne den Gewinn Zuhause oder auch bei einem zu vereinbarenden Termin an einer Bank entgegennehmen. Am Dienstag, rief der Betrüger erneut mehrfach bei der Bad Arolserin an. Er wollte einen zeitnahen Übergabetermin für den vermeintlichen Gewinn vereinbaren. Nachdem die Angerufene gefragt hatte, welchen Betrag sie zunächst vorab zu zahlen habe, wurde ihr mitgeteilt, dass sie "lediglich" das überbringende Sicherheitsunternehmen zu bezahlen habe. Da die Frau auch an keiner Lotterie teilgenommen hatte, wurde sie misstrauisch und verständigte die Polizei.

Ebenfalls am 3. August häuften sich die Anrufe bei den Polizeistationen in Frankenberg und Bad Arolsen. Überwiegend ältere Menschen hatten Anrufe eines falschen Polizeibeamten entgegengenommen. Fast immer stellte sich der Anrufer als "Herr Weber" von der Polizei vor, teilweise nannte er auch seinen angeblichen Dienstgrad "Polizeihauptkommissar". Es folgten die nicht mehr neuen Geschichten, dass ein Einbrecher in der Nachbarschaft festgenommen worden sei oder man ein Smartphone sichergestellt habe. Bei dem Einbrecher habe man einen Zettel oder auf dem Smartphone eine Liste gefunden. Auf dem Zettel oder der Liste vom Smartphone stehe der Name und die Anschrift des Angerufenen. Der angebliche "Herr Weber" erklärte nun, dass man befürchte, dass auch bei dem Angerufenen eingebrochen werden soll. Er fragte nach Wertsachen, die in Sicherheit gebracht werden müssten. In einem Fall stellte sich der Betrüger am Telefon als Polizist vom LKA München vor. Auch ihm ging es um Wertsachen. Er erzählte, dass morgen aus München Beamte kommen, die sich um die Bürger auf einer sichergestellten Liste kümmern werden. Man wolle sämtliche Wertgegenstände sicherstellen, damit künftigen Straftaten verhindern werden können.

Die Angerufenen reagierten in allen Fällen richtig: Spätestens bei der Frage nach Wertsachen erkannten sie den Betrugsversuch, beendeten das Telefonat und erstatteten Anzeige bei der Polizei. (ots/r)

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Zuletzt bearbeitet am Mittwoch, 05. August 2020 17:56

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