WALDECK-FRANKENBERG. Heute stellten der Leiter der Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg, Kriminaldirektor Achim Kaiser, Polizeirat Marco Schweitzer und Pressesprecher Dirk Richter die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2019 für den Landkreis Waldeck-Frankenberg vor. Eines vorweg: Die Aufklärungsquote bei Tötungsdelikten liegt bei 100 Prozent. Im Jahr 2019 bearbeitete die Polizei fünf Verfahren wegen Straftaten gegen das Leben, das sind zwei Fälle weniger als im Vorjahr. Von diesen fünf Fällen wurden die Ermittlungen in vier Fällen wegen versuchter Tötung und in einem Fall wegen fahrlässiger Tötung geführt.
Hohe Aufklärungsquote
Die Aufklärungsquote bei 5702 Straftaten konnte mit 76,3 Prozent erneut um 2,6% zum Vorjahr (2018) gesteigert werden und ist die Höchste in Nordhessen. Ein wesentlicher Grund dafür, ist das hohe Engagement der Beamtinnen und Beamten der vier Polizeistationen, die zu jeder Tages- und Nachtzeit im Einsatz sind. Der Anteil beim einfachen Diebstahl liegt bei etwa 19% (1099 Straftaten) und beim schweren Diebstahl bei ca. 9 Prozent (529 Straftaten). Positiv zu erwähnen ist die gesunkene Zahl von Wohnungseinbrüchen, sie liegt mit 86 Fällen sehr niedrig, auch deshalb, weil die Polizei im Vorfeld bereits Aufklärungsarbeit geleistet hat. Der Einbau von Sicherheitsglas, Schutzmaßnahmen und Sicherheitsschlössern führten dazu, dass viele Einbrüche bereits in der Versuchsphase endeten. Hier hat sich die Präventionsarbeit der Polizei sichtbar gelohnt.
Körperverletzungen gestiegen
Die Polizeistationen in Waldeck-Frankenberg mussten sich im Jahr 2019 mit einem weiteren Anstieg von Körperverletzungsdelikten befassen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 714 Fälle registriert, das ist der höchste Stand seit zehn Jahren, so Achim Kaiser. Die Aufklärungsquote liegt aber mit 93 Prozent sehr hoch. Oft wird dem Konsum von Alkohol bei Körperverletzungsdelikten ein großer Anteil zugeordnet. Genau 37 Angriffe gegen Polizeibeamte wurden in die Statistik aufgenommen, sämtliche Fälle wurden zur Anzeige gebracht.
Sexualdelikte, Internetkriminalität, Brandstiftung
Ein Anstieg von Sexualstraftaten ist u. a. im Verbreiten pornographischer Schriften begründet. Diese stiegen um 43,8 Prozent auf 161 Fälle an. Auch die Internetkriminalität bleibt auf hohem Niveau und weist 350 Straftaten aus. Im Jahr 2019 zählt die Statistik 161 Delikte (112) gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Das sind 49 Fälle mehr als im Jahr 2018, was einen Anstieg um 43,8 % bedeutet. Beim Verbreiten pornografischer Schriften wurden 32 Fälle registriert (17), bei den Vergewaltigungen stieg die Zahl von 12 auf 22 Straftaten an. Beim sexuellen Missbrauch weist die PKS 56 Fälle auf, wovon wiederum 19 Straftaten (10) exhibitionistischen Handlungen zugeordnet werden. Die Steigerung der Fallzahlen beim Verbreiten von pornografischen Schriften kann insbesondere mit einer intensivierten Kontrolltätigkeit im Bereich der Kinderpornografie im Internet erklärt werden. Bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist das Entdeckungsrisiko sehr hoch. Ermittelt wurden weiterhin 67 Brandstiftungen, davon wurden 54 Prozent aufgeklärt.
Fahrzeugkontrollen in Waldeck-Frankenberg
Viele Bereiche, in denen großer personeller und zeitlicher Aufwand steckt, finden keinen Niederschlag in der polizeilichen Kriminalstatistik. Daher seien hier zum Schluss der Betrachtungen beispielhaft einige dieser Zahlen genannt: Zu 3916 Verkehrsunfällen rückten die Beamten der vier Polizeidientsstellen im Jahr 2019 aus. Gestiegen sind auch die eingeleiteten Verfahren wegen Fahrten im öffentlichen Verkehrsraum unter Einfluss berauschender Mittel wie Alkohol und Drogen. Exakt 283 Fahrzeugführer wurden im Jahr 2019 von der Polizei erwischt - im Jahr zuvor waren es "nur" 228 Personen. Etwa 1000 Fahrzeugkontrollen im Güterkraftverkehr wurden durch den regionalen Verkehrsdienst durchgeführt um insbesondere die Verkehrssicherheit auf den Bundesstraßen (B 480, B 251, B 252 und B 253) zu gewährleisten.
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