USSELN/EIMELROD. Exakt 25 Minuten, nachdem ein Verkehrsteilnehmer die Polizeidienststelle in Korbach über einen Unfall auf der Bundesstraße 251 zwischen Usseln und Neerdar informiert hatte, klickten die Handschellen.
Um 8.06 Uhr am Dienstagmorgen erreichte die Polizeidienststelle die Mitteilung, dass ein silbergrauer Audi A6 von Usseln kommend auf der Bundesstraße 251 ein Verkehrszeichen umgefahren und anschließend Fahrerflucht begangen habe. Zeitgleich erreichte die Redaktion von 112-magazin eine ähnlich verfasste Meldung durch einen weiteren Verkehrsteilnehmer.
Bei Eintreffen der Beamten bestätigte sich die Meldung: Der Fahrer eines silbergrauen A6 und sein Beifahrer waren mit dem Pkw nach rechts von der Fahrbahn abgekommen, hatten ein Verkehrszeichen etwa 300 Meter vor dem Abzweig zur Neerdarbrücke aus dem Boden gerissen und fluchtartig die Unfallstelle verlassen. Weil der betagte Audi aber den Dienst versagte, ließen die beiden Männer den in Rumänien zugelassenen A6 an der Haltestelle "Abzweig Eimelrod" stehen und gaben Fersengeld.
Über die Pressemitteilung bereits informiert, erkannte ein 70-jähriger Autofahrer zwei Personen, die sich auf der Landesstraße 3082 zu Fuß in Richtung Eimelrod bewegten. Diese Information gab der Zeuge an die Polizei weiter. Im Bereich Mühlenberg konnten die beiden Männer, die sich im Gebüsch versteckt hatten von den versierten Beamten festgenommen werden.
Weiterer Audi fällt auf
Aufgefallen war einem Zeugen ein schwarzer Audi A3, der permanent die Landesstraße von der B 251 in Richtung Eimelrod und zurück befuhr. Auf Nachfrage gab der Mitarbeiter einer Firma für Dienstleistungen mit Sitz in Korbach an, dass die beiden Rumänen in Willingen wohnen und über ihr Handy die Dolmetscherin über den Unfall informiert hatten. Daraufhin sei er losgefahren um die beiden Mitarbeiter einzusammeln - diese würden nämlich zum Arbeitseinsatz benötigt. Auch der Aufforderung des Mitarbeiters der Reinigungsfirma gegenüber der Polizei, ihm den Schlüssel des A6 auszuhändigen um firmeneigene Utensilien aus dem Wagen zu nehmen, erteilten die durchblickenden Beamten eine Absage.
Zoll eingeschaltet?
Jetzt wird gegen den Fahrer des silbergrauen A6 wegen einer Verkehrsunfallflucht ermittelt. Ob sich der Zoll ebenfalls für diesen Vorgang interessiert, darüber konnte die Polizei keine Angaben machen. Vermutlich wird aber geprüft, ob die beiden Rumänen, die beide kein deutsch sprechen, ordentlich angemeldet wurden, Sozialversicherungsbeiträge bezahlen und den Mindestlohn bekommen. (112-magazin)