FRANKENBERG. Aus polizeilicher Sicht verlief der Frankenberger Pfingstmarkt insgesamt relativ ruhig, obwohl wieder einige Straftaten zu verzeichnen waren. Dabei handelte es sich überwiegend um Körperverletzungsdelikte.
Die schwerste Straftat, eine gefährliche Körperverletzung, ereignete sich am bereits am Freitagabend gegen 19.30 Uhr im Bereich des Festgeländes: Ein 22-jähriger Frankenberger hielt sich mit einem Bekannten bei einem Bierstand in der Nähe des "Breakdancers" auf. Dort kam es zu einer Diskussion mit einer Gruppe Jugendlicher, die zunächst ohne körperliche Auseinandersetzung beendet wurde. Die Bedienung des Bierstandes erteilte den offensichtlich streitsuchenden Jugendlichen einen Platzverweis.
Kurze Zeit später befand sich der junge Frankenberger im Bereich der
Wiesen hinter den Toilettenanlagen. Plötzlich stand die Gruppe
Jugendlicher hinter ihm. Von dieser Gruppe wurde der Mann geschlagen und
getreten. Die Jugendlichen flüchteten, als der Bekannte des
Frankenbergers erschien. Dieser verständigte einen Sanitäter, es folgte
die Einlieferung in das Krankenhaus Frankenberg. Dort stellten die
behandelnden Ärzte erhebliche Verletzungen, unter anderem auch am Kopf,
fest. Der 22-Jährige musste bis Montagmittag im Krankenhaus bleiben,
erst danach erlangte die Polizei Frankenberg Kenntnis von der Straftat.
Die Kriminalpolizei Korbach hat zwischenzeitlich die Ermittlungen übernommen und bittet um Zeugenhinweise unter der Rufnummer 05631/9710. Wer kann Angaben zu dem Streit am Bierstand beim Breakdancer und zu der gemeinschaftlichen gefährlichen Körperverletzung auf der Wehrweide hinter den Toilettenanlagen machen?
Am Samstagabend kam es zu einer Beleidigung gegen Polizeibeamte. Im Rahmen der Personalienfeststellung leistete der 18-Jährige aus dem Raum Korbach erheblich Widerstand. Gegen ihn leitete die Polizei ein Ermittlungsverfahren ein.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden der Polizei zwei weitere Körperverletzungsdelikte bekannt: In einem Fall hatte ein Besucher einen Platzverweis für das Festzelt bekommen und daraufhin Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes und Besucher mit Pfefferspray besprüht. Mehrere Personen wurden ambulant versorgt. Gegen den 29-jährigen Frankenberger wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstoß gegen das Waffengesetz ermittelt.
Im zweiten Fall kam es zu einer Schlägerei im Bereich des "Breakdancers". Während es am Sonntag und Montag ruhig blieb, kam es am Dienstagabend gegen 19.30 Uhr erneut zu einem Körperverletzungsdelikt: Ein alkoholisiertes Ehepaar erhielt zunächst ein Verweis aus dem Festzelt. Anschließend griff der Ehemann einen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes körperlich an, er schlug ihn mit der Faust ins Gesicht. Im weiteren Verlauf mischte sich auch die Ehefrau ein: Sie trat einen anderen Sicherheitsmann gegen das Knie. Gegen das Ehepaar leitete die Polizei Frankenberg Verfahren ein.
Im Bereich des Verkehrs stellte die Polizei eine Vielzahl von Ordnungswidrigkeiten im Bereich Illersteg, Wilhelmstraße und der Zufahrt zum Betriebshof fest. Die Falschparker erwarten Verwarnungsgelder.
Während der Pfingsttage verzeichnete die Polizei außerdem zahlreiche Hilfeleistungen, zum Beispiel bei elternlosen Kindern, Fundsachen und streitenden Personen. Außerdem erteilte sie auch einige Platzverweise gegen alkoholisierte und randalierende Personen.
Die Polizei ist sich sicher, dass sie mit ihrer ständigen, offenen Präsenz auf dem Festgelände aber auch im Nahbereich einen wesentlichen Beitrag zu dem insgesamt relativ ruhigen Verlauf geleistet hat. Dazu waren Polizeibeamte aus allen Polizeistationen in Waldeck-Frankenberg und auch die Bereitschaftspolizei eingesetzt. Die Präsenz der Polizei an den polizeilichen Brennpunkten wurde von den Festbesuchern sehr wohl wahrgenommen und zumeist auch positiv bewertet, was die Beamten immer wieder durch freundliche und dankende Worte erfuhren. Ebenfalls positiv bewertet die Polizei die Zusammenarbeit mit der Stadt Frankenberg.
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